„Was sagen wir den Nachbarn?“ – Martin Reinl und die Magie der Figuren, Teil 1

Shownotes

Herzlich willkommen zu einer ganz besonderen Folge von FIESEMADÄNDE On Air – diesmal live aus Köln, mitten im Atelier von Martin Reinl, dem Mann hinter unzähligen bekannten TV-Figuren wie Elmo, Woozle Goozle, Horst Ferdinand, Jan & Henry oder dem Kakalakophon.

**In Teil 1 **unseres Gesprächs dreht sich alles um den Werdegang eines Selfmade-Puppenspielers, der sich seine ersten Figuren buchstäblich aus alten Sofapolstern und Verpackungsschaum gebastelt hat. Martin erzählt, wie ihn Kermit und die Muppets geprägt haben, warum er Trickfilmer werden wollte, aber das Zeichnen zu anstrengend war – und wie er über einen Studienfilm mit sprechenden Rollen (aus Küchenrollen!) beim WDR landete.

Wir hören von Improtheater-Auftritten als Inge Meisel, vom ersten Live-Auftritt mit einem selbstgebauten Hund in einer Mooshammer-Parodie, vom Imposter-Syndrom im Showbusiness, vom ersten Mal „echte Muppets“ live hinter Glas sehen – und wie man sich in winzige Sofas oder Fahrradkisten zwängt, um einem Plüsch-Elmo Leben einzuhauchen.

Diese Folge ist ein liebevoller, lustiger und ehrlicher Einblick in den Weg eines Künstlers, der aus Leidenschaft, Neugier und Basteldrang seinen ganz eigenen Stil entwickelt hat – und heute aus dem deutschen Kinderfernsehen nicht mehr wegzudenken ist.

🎭 Hinweis: Wer wissen will, was das Theater Fiesemadände aktuell auf die Bühne bringt, wirft einen Blick in den Spielplan im Figurentheater Mottenkäfig in Pforzheim – es lohnt sich! www.fiesemadaen.de/events

Mehr zu Martin Reinl könnt ihr direkt auf seiner Instagram-Seite verfolgen: www.instagram.com/martinreinl oder schaltet auch in seinen Podcast "Puppkultur" rein: hier Puppkultur bei Spotify hören

Habt ihr Fragen zu Martins Weg, zur Sesamstraße oder zum Puppenbauen mit Schaumstoff? Dann schreibt uns – wir freuen uns auf eure Nachrichten! 🎧✨

Transkript anzeigen

00:00:00: Fiese Madende, ohne ihr Puppen-Trag für Anfänge.

00:00:13: Und jetzt, jetzt, jetzt geht's los, ja, viel Spaß.

00:00:28: Ja, hallo hier wieder bei Fiese Madende, ohne ihr dem Puppen-Trag für Anfänger.

00:00:35: Hallihallo, nicht hin.

00:00:37: Und der Carsten und ich, wir haben einen ganz speziellen Ausflug hier gemacht,

00:00:41: denn wir haben euch einen ganz besonderen Gast hinteres Mikrofon bekommen.

00:00:44: Genau. Und zwar den Martin Reine.

00:00:47: Bin ich hinter dem Mikrofon? Bin ich nicht vor dem Mikrofon?

00:00:49: Das ist die Frage.

00:00:50: Das ist für mich.

00:00:51: Wann bist du hinten dran?

00:00:52: Wo ist denn jetzt vorne und wo ist hinten?

00:00:53: Also für mich bist du hinten dran.

00:00:54: Aber du bist vorne dran.

00:00:55: Ja, auf jeden Fall hallo, ich freu mich, bei mir zu sein.

00:00:59: Ja, bei mir.

00:01:00: Wir freuen uns auch bei dir zu sein.

00:01:02: Ja, wir besuchen dich ja hier live in Köln bei dir im Studio, im Büro,

00:01:06: wie man es auch nennt, ja, in deiner Firma, Atelier, alles in einem.

00:01:09: Atelier klingt immer so am elegantesten, ich sag mal, ich bin immer im Atelier.

00:01:13: Dann machen wir doch das Atelier hier drauf.

00:01:15: Und wir haben auch schon eine tolle Führung von dir bekommen, wir sitzen,

00:01:18: ihr könnt jetzt nicht sehen, die einschalten hier zwischen Puppenfiguren,

00:01:21: alle von dir, die du auch schon in Produktionen mehrfach verwendet hast

00:01:24: und auch selbst gebaut hast, richtig?

00:01:26: Ja.

00:01:27: Also ein sehr beeindruckendes Bild.

00:01:28: Und Carsten hat sich, glaube ich, gefühlt hier wie im Märchenland.

00:01:31: Ja.

00:01:32: Immer noch.

00:01:33: So, den haben wir jetzt auch eine Weile verloren, das heißt, wir unterhalten uns zu zweit.

00:01:36: Mach mal in zwei, ich bin erst mal raus.

00:01:37: Carsten ist im Universum wieder für die Uhr besucht.

00:01:39: Ich guck mich nur um die Uhr.

00:01:40: Genau.

00:01:41: Martin, wir wollen heute mit dir über dich natürlich deinen Werdegang,

00:01:44: deine Personen, all deine Produktion auch schon, für die du bekannt bist, sprechen.

00:01:48: Vielleicht für alle Carsten, die jetzt sagen, Martin Reine, ich weiß nicht,

00:01:51: woher kenn ich den.

00:01:52: Wir haben natürlich recherchiert und wir sind uns ganz, ganz sicher,

00:01:56: ihr kennt ihn zumindest, auch wenn ihr ihn vielleicht nicht seht,

00:01:59: wenn ihr im TV unterwegs seid, aber ihr kennt mit Sicherheit einige seiner Figuren.

00:02:03: Ja, bestimmt.

00:02:04: Es ist ja oft so, das los, das Puppenspieler ist, dass man den Typen da nicht kennt,

00:02:08: der da dran hängt.

00:02:09: Aber wenn ich dann sage zum Beispiel, wie Waldi oder Horst Ferdinand,

00:02:14: das ist eine sehr gute Fährkinder, das ist einer meiner Lieblingen.

00:02:17: Oder Trautel, Jan und Henrich natürlich, Usel-Gusel und viele, viele mehr,

00:02:22: Elmo, Cezanne Straße.

00:02:25: Genau.

00:02:26: Ja, jetzt müsst ihr aber bei jedem geklickt haben, oder?

00:02:30: Ich denke doch auch, ja.

00:02:31: Und ich kenne dich vor allen Dingen auch mit Unter, mit der Kaka-Lag,

00:02:34: die ich auch so goldig finde.

00:02:36: Das Kaka-Lag-Opophon, das ist ja so goldig.

00:02:39: Weil der Kaka-Lag, das muss man unterscheiden,

00:02:41: der Kaka-Lag, das ist mein Kollege, der Carsten Haftgelt.

00:02:43: Ja, ich schmecke dich.

00:02:44: Ja, von Wivaldi, der Kaka-Lag.

00:02:46: Aber der Kaka-Lag hat ja Kinder, das sind die Kaka-Laken, das ist mehrere,

00:02:50: das ist Kaka-Lag-Opophon.

00:02:52: Das haben wir in der Wivaldi-Show gestartet und machen das jetzt

00:02:54: aktuell eigentlich regelmäßig in der großen Maus-Show im ersten.

00:02:58: Ja, daher kenne ich dich tatsächlich noch mehr.

00:03:01: Ich finde die ja so goldig tatsächlich.

00:03:03: Also die Babys da sozusagen, wie du sie zum singen bringst,

00:03:05: das ist ja schon süß.

00:03:07: Also, du erwächst viele Erinnerungen auf jeden Fall auch bei mir,

00:03:10: an meine Kindheit und Jugend.

00:03:12: Ja, Martin, nehm uns noch mal mit.

00:03:14: Wir gehen mit dir mal in deine Anfänger.

00:03:16: Ich glaube, das ist für alle interessant, weil wir haben jetzt schon erwähnt,

00:03:18: woher man hinlässt.

00:03:20: Ja, ich glaube schon.

00:03:22: Jetzt setz mich nicht unter Druck, meine langweilige Lebensgeschichte

00:03:25: jetzt aufzupippen.

00:03:26: Nein, also ich mir werde mit Sicherheit da auch noch was rausholen,

00:03:28: was du vielleicht selber noch nicht gewusst hast von dir mal schauen.

00:03:31: Und zwar, Martin, du hast ja irgendwann mal angefangen.

00:03:34: Und ich meine, du bist Baust-Puppen selbst, du spielst auch Puppen.

00:03:37: Nehm uns doch mal mit vielleicht in deine Kindheit,

00:03:39: wo du gesagt hast, Mensch, da war so der Moment, wo dir klar wurde,

00:03:42: das möchte ich beruflich machen.

00:03:44: Ja, das ist ganz einfach erklärt.

00:03:46: Ich saß eigentlich in der gesamten Kindheit eigentlich durch,

00:03:49: gehe fast bis zum heutigen Tag, eigentlich nur vor der Glotze.

00:03:53: Und bin natürlich in dieser, gerade an der Stelle auch in dieser Hochzeit

00:03:58: der Muppets aufgewachsen.

00:04:00: Das heißt, im Fernsehen gab es eigentlich dies anderes als die

00:04:04: Sesamstraße und dem Muppetshow.

00:04:06: Gut, es gab aber noch die Bine Maia, Heidi und Baxmani und ein paar andere Dinge.

00:04:10: Aber das war natürlich trotzdem meine Heldin.

00:04:12: Also alles, was dieser ganze Comic- und Puppenbereich, das habe ich halt aufgesaugt.

00:04:18: Und wie gesagt, die Sesamstraße war ja damals noch relativ frisch.

00:04:22: Also ich bin noch seit '75 geboren, die Sesamstraße gab es seit '73 in Deutschland.

00:04:26: Das heißt, die war da auch so mitten in dieser Phase,

00:04:28: natürlich, wo der Riesenrenner und der heiße Scheiß war

00:04:31: und die Muppetshow dann sowieso.

00:04:33: Und ich fand das immer ganz faszinierend.

00:04:36: Mir war das selbst als Kind natürlich auch schon klar,

00:04:39: dass das Figuren sind, dass das Puppen sind, dass die jetzt nicht wirklich leben,

00:04:44: sondern dass da auch noch Menschen drunter sind, die das irgendwie bedienen.

00:04:49: Und war mir relativ sicher, das muss der tollste Beruf der Welt sein.

00:04:53: So, und wie ich heute im gemerkt habe, ich hatte Recht.

00:04:56: Und ja, ich habe auch immer schon so Sachen gezeichnet.

00:05:00: Also ich habe selbst diesen Beruf schon aufgemalt.

00:05:02: Es gibt also wirklich noch so alte Kinderzeichnungen,

00:05:04: wo ich oben so ein Korn mit gezeichnet habe und unten drunter noch,

00:05:07: dann Jim Henson, im Grunde ein Menschen, der da drunter hängt und den hochhält und so.

00:05:12: Ach krass, was dir das als Kind, aber doch sehr bewusst war, ne?

00:05:15: Das sind tatsächlich, wo die dann gespielt werden.

00:05:17: Man hat es ja hier und da auch schon mal irgendwo gesehen.

00:05:19: Es gab ja dann auch manchmal irgendwelche Making-of-Geschichten

00:05:22: oder mal irgendwelche Interviews.

00:05:24: Früher kamen diese Leute ja dann auch noch mal irgendwelche Talksendungen.

00:05:28: Ich erinnere mich, dass dann Jim Henson war auch mal bei "Wetten das"

00:05:31: und hielt da Körn mit mal hoch und so.

00:05:33: Dann konnte man das genau sehen, wie das funktioniert.

00:05:36: Und ja, und das hat mich schon immer gereizt und fasziniert.

00:05:40: Ich hatte dann auch einen Körn mit, so eine Kauffigur als Kind,

00:05:44: mit der ich mich dann immer gespielt habe und eine Miss Piggy.

00:05:47: Und die mussten halt auch auf jedes Foto mit.

00:05:49: Also wenn man sich alte Kinderfotos anguckt von mir,

00:05:51: dann konnte man eigentlich schon damals erahnen,

00:05:53: was mal aus mir werden würde.

00:05:55: Und ich habe das aber auch immer mehr auf Spaß gemacht.

00:06:00: Das war jetzt nicht unbedingt so, dass ich dann konsequentesten Weg gegangen bin

00:06:04: und im Glauben, das wird mal mein Beruf.

00:06:07: Sondern ich habe das immer nur so aus Liebe gemacht.

00:06:11: Ich habe auch dann irgendwann angefangen, so Figuren irgendwie selber zusammenzubauen

00:06:15: und zu basteln und so.

00:06:17: Wollte eigentlich Trickfilmer werden, wollte Zeichentricksachen machen.

00:06:20: Bis ich gemerkt habe, dass man dafür sehr, sehr, sehr viel zeichnen muss

00:06:23: und dass dann doch mit der Zeit sehr anstrengend wird.

00:06:26: Und dann bin ich zwischendurch auch mal so ein bisschen auf eine andere Schiene geraten

00:06:32: und habe auch so ein bisschen Sachen ohne Figuren gemacht.

00:06:36: Ich habe dann irgendwann angefangen, auch Comedy im Theater zu machen,

00:06:39: Improtheater, Stand-up Comedy und solche Sachen.

00:06:41: Also dann auch völlig ohne Figuren.

00:06:43: Und habe aber immer nebenher irgendwie sowas gebaut, mehr für mich.

00:06:47: Und dann entwickelte sich da daraus, das war so alles ein bisschen so ein Zufallsding.

00:06:52: Dass es immer mehr und mehr so dahin ging, dass ich dann doch was mit Figuren mache.

00:06:57: Plötzlich auch mal mit einer Figur im Fernsehen gelandet bin.

00:07:00: Und dann haben das so einen Lauf.

00:07:04: Mir war das für deine Eltern.

00:07:06: Als dann klar war, der Sohn macht jetzt sowas.

00:07:08: Ja, das war natürlich, das hat sehr lange gedauert, bis sie das begriffen haben, was ich da tue.

00:07:13: Oder dass das mein Job ist.

00:07:16: Das war häufig immer die Frage, was sollen wir denn den Nachbarn erzählen, wenn die fragen, was du machst.

00:07:24: Wir kamen natürlich auch so vom Land, wo man, da wurde man sowas nicht, überhaupt schon allein.

00:07:31: Irgendwie, auch Theater war schon exotisch und all diese Dinge.

00:07:36: Das haben die lange nicht begriffen.

00:07:39: Das war immer so ein spinnertes Hobby, was ich da mache.

00:07:43: Meine Mutter hat das ein bisschen eher noch verstanden, weil die auch so ein bisschen künstlerischer Ambitionierter war.

00:07:50: Meine Mutter hat viel gemalt.

00:07:52: Aber mein Vater hat das, glaube ich, nie so richtig kapiert.

00:07:55: Das war erst, als ich da mal so richtig im Fernsehen zu sehen war.

00:07:59: Und auch mal mein Name im Fernsehen gelandet wurde, das fanden sie dann plötzlich ganz toll.

00:08:03: Als bei "Zimmer frei am Ende der Sendung".

00:08:06: Dann kürzte Alsmann auch nochmal meinen Namen rief und sagte, Martin Reinl, dann wurde mit deinem Namen nächsten Tag auch direkt am Telefon erzählt.

00:08:12: "Du hast gestern deinen Namen im Fernsehen erfährt."

00:08:15: Dann war es auf einmal kredibil, was du tust.

00:08:18: Dann hatten meine Eltern, warte man aber auch was, glaube ich, zum Angeben im Dorf.

00:08:22: Dann konnte man sagen, oder wenn dann die Leute, die Nachbarn umgekehrt, wenn dann die Nachbarn kam und sagen, wir haben ihren Sohn im Fernsehen gesehen,

00:08:29: dann fanden sie das plötzlich toll.

00:08:31: Das ist auch für die Leute abartig wichtig.

00:08:33: Also auch in Oberkirch, als dann klar war, ja, jetzt studiert er Schauspiel und Burpenspiel und so.

00:08:37: Aber wenn du nicht im Fernsehen auftritt, dann bist du quasi nicht vorhanden, bist du nichts.

00:08:42: Ja, ja, das war, ja, man kommst immer im Fernsehen, man kommst immer im Fernsehen.

00:08:46: Man kriegt doch immer so tolle Tipps, wo man denn überall hingehen müsste.

00:08:49: Du musst mal zum Günther Jauch gehen, da sehen dich die Leute.

00:08:53: Also ja, okay, der lässt jeden sofort.

00:08:56: Ist ja ganz einfach.

00:08:58: Und gute Zeiten, schlechte Zeiten, ganz, ganz wichtig.

00:09:00: Ja, ja, ja.

00:09:01: Aber Martin, als du dann angefangen hast, ich meine, wie du ins Fernsehkampfst, dann möcht ich später noch mal mit dazu.

00:09:06: Kannst du dich noch erinnern, vielleicht bei welchem Auftritt du zum ersten Mal mit einer Poppe vor Menschen gespielt hast?

00:09:11: Ja. Also das erste Mal, dass ich wirklich auf der Bühne stand, das war eine Parodie auf Rudolf Moshammer.

00:09:23: Und der hatte, also die Älteren, wenn sie erinnern, dieser exotische, das, was heute Harald Glöckler ist.

00:09:29: Wir hatten damals Rudolf Moshammer.

00:09:31: Der hat doch wenigstens noch ein Hund dabei.

00:09:33: Der hatte nämlich eben einen Hund und das war nämlich dann die besagte erste Puppe auf der Bühne so gesehen.

00:09:37: Da hatte ich nämlich dann, also ich habe früher viel so, als ich so Stand-up-Comedy-Geschichten gemacht habe,

00:09:42: habe ich viel auch so so Parodienheit gemacht und so.

00:09:45: Ich war vor Jörg Knör, die erste Ingemeisel im Metatation auf deutschen Comedybühnen.

00:09:51: Muss ich einmal betonen, ich habe aber auch vor Jörg Knör, da bin ich klugerweise aufgehört.

00:09:55: Da habe ich dann schon Ingemeisel irgendwelche Nummern gemacht.

00:09:59: Und unter anderem, wie gesagt, eine Musshammer-Nummer, wo ich dann auch so eine Paröke aufhatte.

00:10:05: Und dann habe ich gesagt, da muss ich dann so eine Daisy, das war immer ein kleiner Hund,

00:10:09: den er dann meine Handtasche rumtruck.

00:10:11: Und dann hatte ich dann so einen, auch so einen Jackett, so mit einem falschen Arm drin.

00:10:15: Und wo dann halt so durch so ein Loch, konnte ich dann so an der Seite, so durch eine Ärmel da so durchgreifen.

00:10:19: Und dann sah das halt so aus, es hätte ich diese Puppe wirklich auf dem Arm.

00:10:22: Und hat halt so einen testlichen kleinen Kötter da, so eine Puppe auf dem Arm und habe dann irgendwelche Geschichten erzählt.

00:10:27: Und Daisy machte mal irgendeine Fratze dazu.

00:10:30: Also die Nummer funktioniert da eigentlich nur dadurch, dass dieser Hund mich so derpatran schaut.

00:10:35: Das war glaube ich so das allererste Mal, dass ich vor Menschen auf einer Bühne stand, mit einer Figur.

00:10:42: So, ja, das war...

00:10:45: Und jetzt so als Figur und Spieler, ich meine, du hast vorhin erzählt,

00:10:48: in deiner Kindheit waren es verschiedene Sendungen, die dich geprägt haben.

00:10:51: Gab es da vielleicht schon jemand aus dem Puppenspiel oder Figurenspiel, wo du gesagt hast,

00:10:54: das war schon eine Art Vorbild für dich oder da wolltest du hin?

00:10:57: Naja, das war natürlich, das ist ja, wenn man sich meine Sachen anschaut,

00:11:01: kann ich das ja nicht verleugnen, dass das schon immer die Muppets waren natürlich und all diese Dinge.

00:11:06: In dieser Straße Muppets, das war schon das größte.

00:11:09: Ich habe mich natürlich auch mit anderen Puppen verfolgt, also Augsburger Puppenkiste fand ich natürlich auch großartig.

00:11:14: Oder damals gab es noch den Hasen Cäsar auch noch, also alles, was damals Wolfgang Burisch quasi entwickelt hat.

00:11:20: M.W. Michael und all diese Sachen. Die aus heutiger Sicht natürlich alles ein bisschen rumpelig ausschauen.

00:11:25: Aber ich erinnere mich halt auch, dass ich so eine Hase Cäsar Schallplatte hatte

00:11:30: und die ich halt rauf und runter genudelt habe und die einfach toll fern, weil das so ein toller Charakter war,

00:11:36: weil das so eine freche Figur war, der dann auch immer mit einem menschlichen Moderator war.

00:11:40: Was ja auch so ein Prinzip ist, was ja bis auch nicht totzukriegen ist,

00:11:45: was ich jetzt mit Wusel-Gusel zum Beispiel auch mache,

00:11:48: dass man einfach immer Puppe mit menschlichen Moderator irgendwie koppelt, um irgendwas zu erzählen, irgendwas zu vermitteln.

00:11:55: Und das fand ich halt damals schon irgendwie ganz spannend und toll und hat mich fasziniert.

00:12:01: Also eben gar nicht so sehr, was das für eine Figur war oder wie sie aussah,

00:12:04: sondern eben auch was das für ein Charakter war. Also diese Typen fand ich immer spannend.

00:12:09: Das finde ich jetzt interessant, dass du es ansprichst.

00:12:11: Du hast ja dann irgendwann angefangen, deine eigenen Figuren, denke ich, zu entwickeln zu bauen.

00:12:14: Du hast gesagt, eigentlich schon in der Kindheit hat es damit angefangen.

00:12:17: Vorhin hast du uns verraten, das können jetzt alle natürlich nicht wissen,

00:12:20: dass du sehr autodidaktisch da auch unterwegs bist.

00:12:22: Wie bist du da so vorgegangen? Was war dir da immer so wichtig bei deinen Figuren?

00:12:26: Was heißt wichtig?

00:12:28: Na ja, das ist, die mussten halt irgendwie, ich wollte halt immer solche Figuren haben,

00:12:34: wie das, was ich aus dem Fernsehen kannte.

00:12:36: Also es gab natürlich immer so diese Kaufdinger, wie gesagt, ich hatte so einen Körmitz,

00:12:40: einen alten, es gab so ganz tolle Handpuppen von Fischerpreis damals.

00:12:44: Der war schon sehr gut, dieser Körmitz, den ich hatte.

00:12:48: Aber es war eben so ein Kaufding.

00:12:50: Also ich sahe dann auch im Fernsehen die Figuren und wusste irgendwie,

00:12:53: sind die anders als das, was man im Laden kaufen kann.

00:12:56: Die können andere Dinge, die haben dann noch diese Stäbe an den Armen.

00:12:59: Oder man kann da in die Hand rein und so.

00:13:01: Und das wollte ich, da wollte ich irgendwie hin, aber ich hatte natürlich keine Ahnung.

00:13:05: Man konnte immer so das nur im Fernsehen sehen und erahnen, wie sind die wohl gemacht,

00:13:08: was sind das wohl für Materialien.

00:13:10: Ich wusste irgendwie, dass das aus Schaumstoff ist.

00:13:13: Man hat dann immer gesammelt.

00:13:15: Wenn man dann irgendwie, irgendwo wurde mal das Sofa ausrangiert

00:13:18: und man wusste da, die im Rückenpolster ist so Schaumstoff.

00:13:21: Dann hat man das natürlich dann sich gekreilt und irgendwie versucht daraus,

00:13:24: sich was zu schnitzen und so.

00:13:26: Früher war auch viel noch in so Päckchen, irgendwelche Verpackungsgeschichten.

00:13:30: Da waren dann auch noch mal so Schaumstoffreste drin und so.

00:13:33: Also das habe ich mir dann immer unter den Nagel gerissen, wenn es so was irgendwie gab.

00:13:36: Oder irgendwelche, wenn man irgendwie so ein Stück Feldstoff bekommen hat.

00:13:40: Also ich habe einfach immer gesammelt und irgendwie versucht,

00:13:42: mir da irgendwas daraus zu gestalten.

00:13:45: Und dann habe ich irgendwann tatsächlich mal die Muppets in einer Ausstellung gesehen.

00:13:50: Dann gab es irgendwann mal so eine Wanderausstellung über das Werk von Jim Henson.

00:13:54: Und da stand ich den mal live gegenüber.

00:13:57: Da waren die natürlich noch alle hinter Glas, aber man konnte ganz dicht ran gehen

00:14:01: und sich mal angucken, wie sind die denn gemacht.

00:14:04: Also man sah dann natürlich auch, dass da irgendwelche Nähte sind

00:14:07: oder dass da irgendwo was geklebt ist und so und was das für ein Zeug ist.

00:14:11: Und ich weiß noch, wie ich da davor stand und dachte,

00:14:14: das sind ja ganz normale Sachen mehr so aus denen, die gemacht sind.

00:14:18: Das kann ich auch.

00:14:20: So dachte ich dann zumindest.

00:14:22: Aber das motivierte mich dann.

00:14:24: Also diese Ausstellung hat mich dann schon so inspiriert,

00:14:27: jetzt da genauer nochmal ran zu gehen und fing dann einfach an, da was zu machen.

00:14:32: Das ist ja das Interessante bei Puppen.

00:14:34: Es gibt ja kein Masterplan, wie man so eine Figur baut.

00:14:38: Das ist ja jetzt nicht so, wie wenn du jetzt Tischler bist

00:14:40: und weißt, wie man so ein Tisch hat oben eine Platte und unten vier Beine,

00:14:43: dann ist das ein Tisch.

00:14:45: Aber bei der Puppe, da baut ja jeder von uns Puppenmachern,

00:14:49: hat ja ein anderes Konzept oder eine andere Rangensweise

00:14:52: und auch einen anderen Look natürlich, wie das funktioniert.

00:14:55: Ja oder findet dann so eine Art, auf die man sich dann so widerspezialisiert.

00:14:59: Die liegt einem halt gut und dann macht man es so.

00:15:01: Man puzzelt sich da so zurecht, also man guckt sich natürlich überall,

00:15:04: so ein bisschen was ablässig inspirieren

00:15:06: und entsteht im Idealfall irgendwie so ein eigener Stil und so eine eigene Technik.

00:15:10: Und jetzt so für unsere Hörer, aus was für Material sind deine Puppen so in erster Linie?

00:15:14: Auch aus Schaumstoff.

00:15:16: Also das Grund, Skelett ist quasi immer Schaumgummi, Schaumstoffplatten.

00:15:21: Es gibt immer Unterschiede, es gibt Leute, die schnitzen zum Beispiel,

00:15:23: richtig aus so richtigem Blöcken, sich so was raus und überziehen,

00:15:26: dass irgendwie das mache ich nicht,

00:15:28: sondern bei mir sind das wirklich platte Schaumstoffplatten,

00:15:31: die ich dann wie so ein Fußball im Grunde dann so rechts schneide

00:15:35: und dann so zusammenklebe und daraus dann eine Form gestalte.

00:15:39: Und die wiederum wird dann mit Stoff überzogen,

00:15:43: also entweder mit so einem Fließ oder mit Fell oder was auch immer halt gerade der Bedarf ist.

00:15:48: Das ist so das Hauptthema.

00:15:51: Der Feld, wir übrigens eigentlich hatte mit Jörg Knöhr auch schon mal zu tun.

00:15:54: Ja, schön.

00:15:55: Im Inner-Sendung.

00:15:57: Und da hat er dann ein Bild, das könnt ihr alle jetzt leider nicht sehen,

00:16:00: da hat er mir ein Bild gemalt.

00:16:02: Auf wie putzig.

00:16:04: Und da steht drauf, du bist mein heimliches Highlight.

00:16:08: Du bist mein heimliches Highlight.

00:16:10: Ja, jetzt ist es nicht mehr so heimlich, weil jetzt wissen es das ja alle.

00:16:15: Jetzt wissen es alle.

00:16:17: Ich muss durchhör sagen, wie du auch sagst,

00:16:19: ich glaube jeder entwickelt da auch so seine eigene Handschrift.

00:16:21: Und wenn ich jetzt hier oben gucke, deine Puppe haben ja wirklich den Look,

00:16:25: wo man einfach sagt, ja, das sind alle zum Stil.

00:16:28: Also die sind schon wieder erkennbar dann.

00:16:30: Scheinbar, ja.

00:16:31: Also selber merkt man das ja nicht für sich selbst.

00:16:33: Das ist ja total verrückt.

00:16:34: Ich merke es halt so selber, wenn ich natürlich meine Figur zusammenbaut,

00:16:37: wie ich was mache.

00:16:39: Also wo ich sage, gerade so kurz bevor die Puppe ganz fertig ist,

00:16:44: gibt es immer so den letzten Schliff,

00:16:45: das meistens mache ich so zum Beispiel ganz am Ende erst die Augen drauf.

00:16:48: Und da denke ich manchmal noch so, ah, ich muss ja hier nur die Augen auf die Katze drauf kleben,

00:16:53: das ist ja schnell gemacht, dann kann ich manchmal einen ganzen Tag damit verklempern,

00:16:56: weil ich irgendwie dann nicht den Weg finde oder denke, nee, zu groß, zu klein, zu irgendwas.

00:17:00: Also da wurscht ich sehr, sehr lange dran, bis es richtig sitzt.

00:17:04: Und dann sehe ich manchmal so andere Puppen von anderen Leuten im Internet,

00:17:09: auf der Bühne oder sonst im Fernsehen oder sonst wo.

00:17:11: Und dann denke ich mal, Mensch, bei denen sich das ganz anders,

00:17:13: die machen die Augen ganz anders da drauf, das ist ja viel besser als bei mir.

00:17:16: So, das probiere ich das nächste Mal auch.

00:17:18: Und dann will ich das das nächste Mal probieren und denke, nee, das klappt nicht.

00:17:21: Bei mir funktioniert das nicht.

00:17:23: Aber ist ja verrückt, also unser Haus- und Hofpuppenbauer, Matthias Hänsel,

00:17:27: der sagt ja auch von sich, man, er hat keinen Stil.

00:17:30: Aber natürlich hat er keinen Stil.

00:17:32: Wenn er keinen hat, ist er kein guter Puppenbauer.

00:17:34: Nein, du siehst eine Puppe und weißt, das hat Matthias gebaut.

00:17:37: Ja, ja, also das geht mir auch so, wenn ich, also im Idealfall,

00:17:42: erkenne ich dann ganz gut, wer es gemacht hat.

00:17:47: Also, wenn ich auch so von Kollegen die Figuren dann gucke,

00:17:50: also ich schalte ja auch manchmal so, ich bin ja nicht der Einzige,

00:17:53: der mit Puppen, was im deutschen Fernsehen macht.

00:17:55: Und manchmal seppt man so durch und guckt was und denkt so, ich glaube, ne,

00:17:59: was weiß ich, also meistens, also ich behaupte,

00:18:02: aber ich erkenne dann doch so das Werk einiger Leute.

00:18:06: Also Peter Röder seine Figuren erkenne ich ganz gut.

00:18:08: Norman Schneider kann ich auch gut erkennen.

00:18:10: Robert Rebel, der aus München und so.

00:18:12: Also das sind schon, die haben alle so einen eigenen Stil,

00:18:15: so ein Minim, also das unterscheidet sich manchmal minimal voneinander.

00:18:18: Aber ich glaube schon, dass man das immer sieht, von wem das kommt.

00:18:21: Also ich bin jetzt ja absoluter Laie, das ist ja der Puppentratsch für Anfänger.

00:18:24: Ich habe ja als kompletter Anfänger hier gestartet mit dem Karsten.

00:18:27: Ich erkenne das bei dir ganz klar.

00:18:29: Also auch bei dir sieht man, du hast deinen Stil.

00:18:31: Und ich glaube, wie du auch sagst, man selbst merkt es vielleicht gar nicht mehr so.

00:18:34: Aber ich glaube, für Außenstehle ist es sehr toll.

00:18:36: Aber ich glaube auch, man erkennt es wirklich viel auch an den Augen.

00:18:39: Ja, ja, ja.

00:18:40: Die machen viel aus einfach.

00:18:41: Wir haben mal was ganz Süßes gemacht.

00:18:43: Wir haben mal bei der Sesamstraße, da kommen die immer aus Amerika geschickt.

00:18:49: Also wir haben natürlich dann so die gängigen Figuren,

00:18:52: also die Hauptfiguren, also Elmo, Ernie und Bert, Krümelmonster und so weiter.

00:18:57: Und dann kriegen wir aber bei jeder Staffel immer noch so zusätzliche Figuren,

00:19:01: wenn wir da Bedarf in den Geschichten danach haben.

00:19:04: Also manchmal braucht man dann noch ein Schwein oder ein Huhn oder eine Katze oder irgendwas.

00:19:08: Und dann schickten die Amerikaner also von Henson uns einen Frosch.

00:19:15: Und das war so eine ganz kleine, wahnsinnig süße, ganz simple Figur, so ein Frosch.

00:19:22: Und wir waren alle irgendwie verliebt in dieses Viech.

00:19:26: Und dann haben wir, der war auch so einfach, so von der Bauart eigentlich.

00:19:31: Also man guckte sich dann, der besteht nur aus zwei Hälften eigentlich, mehr oder weniger und so.

00:19:36: Und dann haben wir irgendwie so eine kleine Challenge gemacht.

00:19:39: Also ich dabei, da war der Kasten Hafke.

00:19:41: Und dann haben wir noch bei der Sesamstraße einen, der immer die Puppen betreut,

00:19:45: den Franz Auer, der immer so aufpasst, dass wenn da irgendwas dran ist,

00:19:49: dann reinigt er das oder repariert da noch irgendwas dran.

00:19:52: Und der baut halt auch Figuren.

00:19:54: Und dann haben wir so eine Challenge gemacht, so gesagt, wir bauen bis zum nächsten Mal,

00:19:57: wenn wir uns das nächste Mal hier treffen, bauen wir alle diesen Frosch nach.

00:20:00: Aber jeder in seinem Stil, also wir haben diesen Frosch ausgemessen,

00:20:04: haben wir so ein bisschen geguckt, wie groß ist der, wie breit, wie sieht das alles aus?

00:20:08: So die Maße genommen.

00:20:10: Und dann ist jeder zu sich nach Hause gegangen und hat quasi versucht, diesen Frosch nachzubauen.

00:20:15: Und dann haben wir uns wieder getroffen und alle brachten mir unsere Frosche mit.

00:20:19: Und dann sah das aber ganz lustig aus, weil wirklich, es war in der Grundidee,

00:20:23: war es immer natürlich dieselben Puppe, aber jeder hat, man kannte jeden Stil.

00:20:27: Also der Franz hat ein eigenes Stil, der Kasten und ich.

00:20:29: So, und das unterscheidet sich dann doch.

00:20:31: Ja, ja, und ich glaube, also so, nämlich jetzt auch war, wie du es gesagt hast,

00:20:34: die Augen machen schon viel.

00:20:35: Also deswegen kann ich verstehen, dass du vorhin erzählst,

00:20:37: das war zum Schluss für dich die größte Überlegung.

00:20:39: Wie mache ich jetzt die Augen zu klein?

00:20:42: Das ist manchmal auch nur die Puppelengröße.

00:20:44: Meine Puppelen sind zum Beispiel immer ein Tacken kleiner als zum Beispiel bei den Muppets.

00:20:48: So, was und warum.

00:20:50: Jetzt nehme ich dich mal mit, Martin.

00:20:52: Und zwar, du hast ja gesagt, vor Publikum hast du gestartet mit diesem Hund,

00:20:55: im Prinzip Moos Hammer.

00:20:56: Dann ging es weiter wahrscheinlich erst mal vor Publikum live.

00:20:59: Wie kam es denn dann überhaupt, das ist Richtung TV?

00:21:02: Ja, das ist nicht ganz richtig.

00:21:04: Eigentlich ging es umgekehrt tatsächlich.

00:21:06: Also, bzw. lief so ein bisschen parallel.

00:21:08: Also ich habe auf der Bühne angefangen mit Comedy-Geschichten.

00:21:12: Standup Comedy, das war eine Ausnahme, diese Moos Hammer-Geschichte.

00:21:16: Ich habe da wirklich ganz andere Sachen gemacht.

00:21:19: Und bin auf anderem Wege mit den Puppen dann im Fernsehen gelandet.

00:21:25: Okay.

00:21:26: Das war so.

00:21:28: Ich habe hier in Köln an der Kunsthochschule für Medien studiert.

00:21:32: Das ist so eine Filmhochschule oder so eine Medienhochschule.

00:21:35: Und da habe ich halt immer so kleine Projekte realisieren können.

00:21:38: Da musste man immer so als Studienprojekt immer irgendwie was,

00:21:41: ja, irgendwas, ein eigenes Projekt entwickeln.

00:21:44: So, und da habe ich halt die Gelegenheit genutzt.

00:21:46: Und weil ich gedacht habe, vielleicht ist das das Einzige in meinem Leben,

00:21:49: dass ich irgendwas mit Puppen im Fernsehen oder in Filmen machen kann.

00:21:52: Und habe dafür halt immer irgendwelche Figuren zusammengebaut,

00:21:55: habe kleine Sketch- und kleine Puppenfilme gedreht und so viele Sachen gemacht.

00:21:59: Und mehr so als Studienprojekte.

00:22:02: Und das sahen dann wiederum so ein paar Leute.

00:22:05: Und dann ein Kommilitone sogar von mir oder einer,

00:22:08: der so ein paar Stufen über mir war an der Hochschule.

00:22:11: Der war damals Autor beim Zimmer frei, beim WDR.

00:22:15: Und der kriegte das irgendwie mit,

00:22:18: dass ich irgendwie lustige Stimmen nachmachen kann

00:22:20: und auch irgendwie so ein bisschen so ein Fäbel für Figuren habe.

00:22:22: Und dann hatten sie halt damals bei Zimmer frei tatsächlich,

00:22:25: so, dann gab es immer das lustige Bilderrätsel in der Sendung,

00:22:28: wo immer irgendetwas dargestellt wurde, so bildlich,

00:22:31: und die prominenten Gäste und sollten das erraten,

00:22:33: was sie meistens nicht getan haben.

00:22:35: Und da hatten sie also das Bilderrätsel anspruchsvolle Rollen.

00:22:39: Da sollte dann ein Rollmops, eine Küchenrolle,

00:22:41: eine Nackenrolle und ein Rollmops da sitzen,

00:22:43: die ein bisschen hochnäse sind

00:22:45: und dann irgendwie sich halt zu fein dafür sind, in die Küche zu gehen,

00:22:47: weil sie doch lieber im Wohnzimmer hocken möchten und so weiter.

00:22:50: Und da wollte man halt eine echte Chlorolle da hinlegen

00:22:53: und dann brauchten die halt jemanden,

00:22:55: der das aus dem Off synchronisiert, der denen so eine Stimme verleiht.

00:22:58: So, und wie gesagt, dieser Kollege damals hatte mich irgendwie weiter empfohlen,

00:23:03: weil er wusste, der Reine, der kann auch so was.

00:23:05: Und da hatte ich den dann halt ganz spontan vorgeschreit.

00:23:09: Ich könnte euch auch diese Sachen da als Puppe bauen,

00:23:12: dass die sich noch bewegen, dass die Chlorolle auch ein Gesicht hat

00:23:14: und ein Mund aufmachen kann.

00:23:16: Das war viel witziger als einfach nur eine Chlorolle da hinlegen.

00:23:18: Und so entstand das.

00:23:20: So bin ich da reingerutscht.

00:23:22: Das war eigentlich nur so für einen Moment für eine Sendung mal so der Plan.

00:23:26: Und, na ja, dann hatte ich ein bisschen Glück,

00:23:29: dass das irgendwie ganz gut funktioniert hat

00:23:31: und die auch in der Zeit gerade so ein bisschen dabei waren,

00:23:34: da haben ein bisschen paar neue Sachen für die Sendung zu suchen.

00:23:37: Und, ja, ich bin einmal dahin gegangen

00:23:40: und bin dann 14 Jahre geblieben.

00:23:42: Oder 15, die weiß gar nicht mehr.

00:23:44: Und dann bis zum Ende der Sendung, 2016, glaube ich, hat es aufgehört.

00:23:48: Ja, bis dahin war ich dabei.

00:23:51: Ja, spannend. Martin, ich habe es jetzt gerade so für mich überlegt,

00:23:54: das war dann schon eine Portion auch Glück und Zufall,

00:23:57: dass sich so gefügt hat, wahrscheinlich.

00:23:59: Ja, wahrscheinlich.

00:24:01: Gleichzeitig parallel bin ich noch auch noch bei SuperRTL gelandet.

00:24:04: Das lief fast.

00:24:06: Also in derselben Zeit ist das passiert,

00:24:08: dass ich noch da auch jemanden kennenlernte, der bei SuperRTL gearbeitet hat,

00:24:11: der auch irgendwie mitkriegt, dass die auf Nasur nach einer Figur waren,

00:24:14: die da so ein bisschen was im Programm macht und so.

00:24:17: Und da habe ich mir eigentlich auch nichts beigedacht.

00:24:20: Die besten Sachen entstehen immer, wenn man sich nichts bei denkt

00:24:23: und einfach nur denkt, ja, mach ich mal.

00:24:25: Und dann ist so eine Energie, wird dann frei, die einen, glaube ich, ganz gut tut.

00:24:30: Also je verkrampfter man an so eine Sache rangeht,

00:24:32: desto schlechter wird es.

00:24:34: Und es waren jeweils immer so Sachen, wo ich immer gedacht habe,

00:24:37: ja, die nehme ich eh nicht.

00:24:39: Ich kann nicht mal was hinschicken.

00:24:41: Und auch die haben mich dann da genommen.

00:24:43: Und irgendwie wollte das Universum, dass irgendwie so,

00:24:46: dass das passiert, irgendwas da im Fernsehen machen, glaube ich.

00:24:49: Und wie gesagt, bei Zimmer freiwillig gelandet.

00:24:52: Und bei SuperRTL fing ich dann an, eine Figur zu machen.

00:24:55: Das war das Haselhörnchen, mit der ich da mehrere Jahre da unterwegs war im Programm.

00:25:00: Und von da aus wuchs das dann irgendwie so.

00:25:04: Und jetzt komme ich immer so, um den Bogen zu schließen.

00:25:07: Und tatsächlich war ich mit dem Puppen dann irgendwann relativ prominent im Fernsehen,

00:25:10: zumindest so in diesen Sendungen.

00:25:12: Und daraufhin kamen natürlich Leute ins Theater und waren dann irritiert,

00:25:17: weil ich im Theater überhaupt keine Puppen dabei hatte.

00:25:20: Ach, okay.

00:25:21: Und deswegen musste ich dann erstmal den Weg finden.

00:25:23: Wie krieg ich denn meine Puppen jetzt eigentlich auf die Bühne?

00:25:27: So, was halt nicht so einfach war, weil eigentlich diese Fernseherarbeit funktioniert ja ein bisschen anders,

00:25:31: als das, was man sonst im Theater so sieht.

00:25:33: Also weil ich ja im Fernsehen verstecke ich mich ja oder liege ja und hinterm Sofa oder unterm Tisch oder sonst wo.

00:25:38: Und habe eben den Vorteil, dass das Kamerabild natürlich immer das Puppentheater ist

00:25:44: und dann mich unten auch aus dem Bild halten kann.

00:25:47: Und ich kann meine Arbeit über dem Monitor kontrollieren und so.

00:25:51: Also das ist ja eine ganz eigene Technik, die so beim Fernsehen herrscht.

00:25:54: Und auf der Bühne ist das ja irgendwie anders.

00:25:57: So, da muss man irgendwie andere Wege finden, wie man das macht.

00:26:00: Und das war dann für mich dann auch erstmal so eine Herausforderung, das zu machen.

00:26:04: Also quasi den umgekehrten Weg, wie jetzt in deinen Falle Kassen zu denken.

00:26:07: Ich finde es auch ganz spannend, weil du das jetzt vorhin, du hast ja in der Hochschule in Köln eben,

00:26:11: das dann ja auch schon mehr oder weniger mit rein genommen.

00:26:14: Musstest du dann, also du hast ja gesagt, du musst das umdenken, als es auf die Bühne ging.

00:26:17: Hast du dann das Wissen oder wie gehe ich vor für TV durch die Hochschule gehabt?

00:26:21: Oder musstest du dir das auch erst aneignen, was braucht TV im Figurenspiel?

00:26:25: Nee, das wusste ich schon.

00:26:27: Also ich habe mich schon immer, ich wollte eigentlich auch immer grundsätzlich irgendwie ins Fernsehen.

00:26:30: Egal ob jetzt mit Puppe oder ohne.

00:26:32: Ich wollte, ich war schon in der Beziehung der Rampensau, dass irgendwie, irgendwie wollte ich in diese Kiste da rein.

00:26:38: Das war mir glaube ich schon sehr früh klar.

00:26:41: So, wie gesagt, dass es dann wirklich mit den Puppen geklappt hat, das ist natürlich, ja, war dann die,

00:26:46: was ist das, die Kirsche auf der Sahne.

00:26:48: Also eben, das war dann eben toll.

00:26:51: Nee, das habe ich dann auch, ich habe da auch schon, bevor ich an dieser Schule war,

00:26:56: als ich dann noch Teenager war, habe ich mir damals so vom Taschengeld die erste gebrauchte Videokamera damals irgendwie angeschafft,

00:27:04: mit der ich natürlich dann auch schon zu Hause geübt habe, also mit selber diese Monitortechnik drauf geschafft habe.

00:27:10: Wow.

00:27:11: Zum Beispiel.

00:27:12: Deswegen bin ich auch glaube ich auch einer der letzten Dinosaurier, die so in der Fernsehpuppenspielerlandschaft rumlaufen in Deutschland,

00:27:18: die nicht mit gespiegeltem Monitorarbeit.

00:27:21: Also alle lassen sich ja was gar nicht wie es bei dir ist.

00:27:24: Auch.

00:27:25: Du lässt den gespiegeln.

00:27:26: Ja, alle.

00:27:27: Aber weil ich es nicht anders kenne, es kam aber auch schon zwei, drei Mal vor, dass sie Techniker vergessen haben,

00:27:32: für mich zu spiegeln und dann musste ich halt auch, aber ich finde es total schwer.

00:27:36: Ja.

00:27:37: Also für alle, die jetzt das nicht wissen, oder weiß ich nicht, ob ihr das irgendwie auch schon mal erklärt habt,

00:27:40: haben sie mal angerissen, einer der Vorhabe, die kurz gespielen hat, über die, man hält ja die Puppe über den Kopf

00:27:44: und wir gucken nicht nach oben, wie im Theater, so auf die Figur, sondern man guckt halt unten auf den Fernsehmunikern

00:27:49: und sieht das fertige Fernsehbild, das was der Zuschauer auch sieht.

00:27:52: Und die meisten Puppenspieler lassen sich eben das Bild dann so flippen, dass das eben so wie bei einer Selfie Kamera,

00:27:58: dass man eben dann wie vor einem Spiegel spielen würde.

00:28:02: Und ich wiederum kann das nicht oder mach das nicht, sondern ich habe es tatsächlich ungespiegelt.

00:28:08: Das heißt, ich gehe nach links und die Puppe geht nach rechts auf dem Bild. Also kompletter Mindfuck.

00:28:14: So, man muss halt, ich habe so irgendwas stimmt da bei mir im Gehirn.

00:28:19: Bei mir ist es dann immer so, ich drifte dann immer ab mit der Puppe.

00:28:22: Ja, ja, das ist natürlich eine Übungsgeschichte.

00:28:26: Wenn man, wenn man manchmal klappt ist, wenn man es nicht gesagt bekommt, dann geht es tatsächlich manchmal auch bei mir.

00:28:33: Aber sobald man irgendwie drüber nachdenkt, ist man verloren.

00:28:37: Ja, am Anfang war es von meiner Puppe so, da habe ich ja nichts anderes gesehen.

00:28:40: Also mittlerweile bin ich ja in so einer Kiste drin und sehe auch meinen Gegenüber.

00:28:45: Das heißt, ich räuchte den Bildschirm theoretisch gar nicht mehr zwingend.

00:28:49: Aber am Anfang war ich nur noch mit einer Hand in einem Loch drin und dann ging das Puppe weg komplett blind.

00:28:54: Ja, und da war es schon gut, dass das gespiegelt war.

00:28:57: Mit einer Hand in einem Loch und komische Orte, das wollten wir dich ja auch fragen, Martin.

00:29:01: Da war ich ja nicht so anscheinend.

00:29:03: Nein, nein, in die Richtung gehen wir natürlich jetzt nicht rein, aber du wolltest ja von ihm wissen, Karsten.

00:29:10: Martin, gabs ungewöhnliche Orte, wo du dich schon aufhalten musstest.

00:29:15: Das ist ja in dem Loch ganz aufgefahrt.

00:29:17: Alle, alle.

00:29:18: Ungewöhnliche Orte gibt es zuhauf.

00:29:21: Oder so die unbequemste Spielhaltung.

00:29:25: Na ja, gut, unbequem sind es ja fast alle.

00:29:28: Also, man muss ja dann doch schon sehr, ich habe gefordert, dass ich vielleicht nicht so groß bin und auch sehr relativ gelenkig

00:29:34: und mich auch sehr gut in irgendwelche Sachen reinquetschen kann.

00:29:37: Auch da ist immer das Geheimnis nicht drüber nachdenken, machen.

00:29:42: Viele stehen manchmal davor und sagen, ja, wie soll ich mich denn da jetzt unter das Sofa-Leid machen?

00:29:47: da muss ich ja so und so und ich bei mir funktioniert das nicht so im Gehirn, sondern ich sehe das und

00:29:53: versuche, ich wurscht mich irgendwie darunter und weiß manchmal selber nicht so, das ist so wie wenn

00:29:58: man so eine Katze sieht, die irgendwo auf dem Baum hängt oder irgendwie ein Kind, was mit dem Kopf

00:30:02: im Getreppengelände hängt, wo man sich fragt, wenn du da reingekommen bist, musst du irgendwie wieder

00:30:05: rausgekommen sein, aber irgendwie ist man da reingeragt. -Machst du Yoga? -Ja, bei der Arbeit.

00:30:09: Also wie gesagt, bei der Sesamstraße ist zum Beispiel, Elmo hat so in seinem Baumhaus, in dem er lebt, so ein

00:30:17: winziges Sofa, auf dem man manchmal sitzt, was halt dann so ein ganz kleines Kindersofa ist,

00:30:23: was halt natürlich dann so präpariert und ausgehöhlt ist und dann ist oben in der Sitzfläche das

00:30:27: bislang "do loch" und irgendwie schaffe ich es halt nicht in dieses Mini-Sofa rein zu quetschen,

00:30:34: ohne genau zu wissen, wo mein Bein und meine andere, mein anderer Arm und mein Gesicht gerade liegen

00:30:38: am Ende, das ist dann schon manchmal sehr etwas herausfordernd. Wir haben mal einen kleinen

00:30:44: Film gedreht mit einer anderen Figur im Zoo, da sind wir mit so einem Lastenfahrrad durch die

00:30:50: Gegend gefahren, also dann saß auch eine Moderatorin auf dem Fahrrad und vorne ist halt diese Kiste da

00:30:57: und auf dieser Kiste saß halt diese Puppe und das heißt, ich war in dieser Kiste drin. Das war

00:31:02: auch sehr bequem, also eine relativ kleine Kiste, in der ich mich da irgendwie reingekwetscht habe

00:31:07: und dann hatte ich so einen kleinen Funkmonitor dabei, das heißt, das war dann auch so völlig

00:31:12: absurd, du steigst halt irgendwo bei den Affen in diese Kiste ein, ab dann siehst du nur noch,

00:31:19: sehe ich ja live nur noch diese Kiste, sehe ich nur, dass ich in so einem Sack da bin und sehe

00:31:27: auf dem Fernsehbild schon mal eine Frau, die Fahrrad fährt und kriege das überhaupt nicht

00:31:31: erst mal im Gehirn zusammen, dass das, was ich da sehe, dass ich da drin bin in diesem Bild,

00:31:35: so und irgendwann macht einer oben den Deckel dann wieder auf und ich stehe plötzlich nicht

00:31:39: mehr bei den Affen, sondern bei den Giraffen oder so und denke immer so, wie bin ich denn jetzt

00:31:43: hier hingekommen, es war wie wenn mein Fahrstuhl steigt und in einer anderen Tage, dann gehen

00:31:47: die Tür wieder auf. So, ja, wie gesagt, man quetscht sich halt überall immer so rein und

00:31:52: wir waren ja schon überall irgendwie so, also auch oben auf dem, fast ganz oben auf dem Kölner

00:31:57: Dom war auch keine Herausforderung, weil ich mit der Höhe nicht so gut geklackte und dann auch

00:32:03: mich erinnert, dass ich den Kameramann da sehr angeschrien habe, dass ich dieses hier nur

00:32:06: ein einziges Mal drehen werde und dann stehe er danach, ich glaube es war unscharf, wir müssen

00:32:13: es doch mal machen, da habe ich nur gesagt, nein, das nehmen wir jetzt in unscharf, das ist mir

00:32:17: scheißegal, ich gehe nicht noch einmal da ganz da oben hin. Aber was ja eigentlich schon unsere

00:32:22: Überlegung aufgemacht hat, Martin, rund ums Thema TV bei dir, wo war so der Moment, wo du echt

00:32:29: gemerkt hast so, wow cool, jetzt bin ich da in der Branche angekommen, so, da bin ich jetzt echt

00:32:33: ein Player sozusagen, da spiele ich mit. Jetzt gerade in diesem Augenblick. Man ist so bewusst

00:32:41: dann? Das gab es bestimmt, ich kann es jetzt gar nicht mehr so an einem Moment so ausmachen,

00:32:46: aber ich merkte irgendwann war so ein Punkt natürlich, wo ich dann merkte irgendwie, ich glaube

00:32:52: das ist jetzt irgendwie, das funktioniert ganz gut, was ich da mache. Spätestens,

00:32:56: ehesamstrasse wahrscheinlich oder so, alle spätestens? Ja, gar nicht mal so sehr, also ich habe

00:33:02: ja immer, das habe ich neulich schon mal voranders erzählt, ich habe endlich ein Begriff dazu,

00:33:06: es gibt ein Phänomen, das nennt sich Imposter-Syndrome, das ist so dieses ständige Gefühl,

00:33:12: hoffentlich merkt keiner, dass ich eigentlich nichts kann. Ich finde das so spannend wie viel

00:33:18: kreative Menschen dieses, das haben viele, habe ich gehört, ja, ja, und also das begegnet mir immer

00:33:24: wieder, dass ich mir das selber eigentlich kann, ich zutraue und eigentlich denke so,

00:33:27: hoffentlich, wie gesagt, hoffentlich fliege ich nicht auf, irgendwann werden wir das jetzt alle

00:33:30: merken. Also daher muss ich mich manchmal selber in den Hintern treten oder mir manchmal selber,

00:33:37: so manchmal meinen Namen googeln, um festzustellen, ja scheinbar irgendwie kann ich das doch oder

00:33:43: bin ich doch irgendwie dabei. So und manchmal merkt man es, wie gesagt, erst auch hinterher,

00:33:48: als als die Vivaldi-Schuhe abgesetzt und nicht mehr im Fernsehen lief, habe ich irgendwie gemerkt,

00:33:52: dass ich da eine eigene Fernsehshow hatte, fünf Jahre lang, die ich selber gemacht habe.

00:33:56: Man muss ja schon aussagen, du bist ja als Person Martin Reine, ich sage es mal,

00:34:01: ja im Hintergrund deine Puppen finden da statt, und das ist ja auch mein Fakum,

00:34:05: das ist mein Zu-Sagen, du bist bekannt, du bist im TV und irgendwie gleichzeitig auch doch nicht,

00:34:10: weil es sind deine Figuren, das ist schon verkehrt. Das war so ein Zimmer frei,

00:34:14: hatte irgendwann mal so, wir haben mal irgendwann, gab es so eine Feier, ich weiß gar nicht mehr,

00:34:17: was es war, ich glaube, da hat die Sendung, ich glaube, das war zum 10-Jährigen oder so,

00:34:21: egal, also jedenfalls gab es mal irgendwie so einen Riesenfest, weil Zimmer frei feierte

00:34:26: irgendwann Jubiläum und dann wurde das hier so in Köln groß aufgezogen, da gab es dann irgendwie

00:34:30: so einen roten Teppich und alles Mögliche, da so ein Presse war da und dann ein Schnittchen wurden

00:34:35: serviert und all diese Dinge. Und dann erinnere ich mich noch, dann kam ich da an, natürlich war

00:34:40: ich ja schon ein festes Mitglied in der Sendung, kam natürlich da an, auch dem Runden Teppich ohne

00:34:45: Puppen, weil es war ja nur ein Party, so, deswegen habe ich jetzt auch nicht, ich laufe jetzt auch nicht

00:34:49: mit Zirkuswirt und Wiewaldi auf eine Party durch die Gegend. Ja, was hättest du machen müssen?

00:34:54: Ja, die machen müssen, weil natürlich dann vor mir liefern, dann irgendwie, glaube ich, Götz und

00:34:58: Christine und dann Blitz, Blitz, Blitz, Blitz, Blitz gewittert so und alle Fotografen und hier,

00:35:02: und da gucken sie hier nochmal in die Kamera so und dann kam so ich und dann, dann alle guckt mich hier

00:35:08: dann und scheucht mich schon weg, gehen sie weg vom Runden Teppich hinter ihnen, kommt grad Wilhelm

00:35:12: Wieben von der Tagesschau, so, dann musste ich dann ganz schnell wegrennen und ich muss auch mich,

00:35:18: ich gehöre auch zur Show. Ja, aber das hat dir nicht interessiert. Spannend, ne, eigentlich, weil wie gesagt,

00:35:23: man kennt dich und man kennt dich doch nicht. Ja, es ist manchmal schön, weil man eben auch mal,

00:35:28: also ich dann doch eine gewisse Anonymität genieße und muss mir jetzt nicht immer Gedanken machen,

00:35:35: wenn ich durch die Stadt laufe, hoffentlich erkennt mich jetzt ja keiner, also das kann ja auch

00:35:39: sein Nachteil haben, wenn man so eine prominente Fresse hat. Ich sehe das ja manchmal bei Leuten,

00:35:44: die ich kenne, die halt so vielleicht ein bisschen prominenter sind, wenn man mit denen irgendwo ist,

00:35:48: dass die dann doch die ganze Zeit angeglotzt werden. Das ist so stressig. Und manchmal ist es halt

00:35:52: natürlich auch schade, weil manchmal denkt man nur, ja, wir sind schon ganz schön, wenn die

00:35:55: wissen, wer ich bin und was ich mache. Wenn du hast ja gesagt, als Kind wolltest du ja auch in den Kasten.

00:35:59: Ja, aber mir genauso, weil der Sendung, wo ich mitmache, da läuft es ja auch die ganze Zeit

00:36:03: am Set rum und keiner kennt dich. Sobald die Puppe auf dem Arm hast, dann reden nicht alle an,

00:36:07: aber eigentlich immer nur mit der Puppe. Also das ist das Schöne, wir können das halt steuern,

00:36:11: ob man möchte, dass man uns erkennt oder eben nicht. Also wir sind da wie Pumuckel, wir können uns

00:36:15: unsichtbar machen auf Kommando. Wenn die Sendung fertig ist, dann stehen oftmals ganz viele Fans

00:36:19: am Ausgang und warten und dann werden die alle abgegriffen. Und ich glaube halt durch, die Security

00:36:25: grinst schon so, weil die genau wissen, wer es da kommt. Ich werde halt komplett ignoriert,

00:36:29: das ist auch schön. Kommt ich schnell nach Hause. Ja, ja, so ist das. Also ich erinnere mich gerade

00:36:35: daran, ich war ja, also ich bin ja dann auch mal, ich bin ja schon ab und zu auch mal mit Gesicht

00:36:39: irgendwie zu sehen. Manchmal denke ich ja vorher, ach, wäre ja auch ganz schön, wenn du mal selber

00:36:43: irgendwie zu erkennen wirst. Aber ich fühle mich dann doch immer so ein bisschen unwohl,

00:36:47: muss ich sagen. Also manchmal, ich war bei RTL, da habe ich diese Serie, die Puppenstars, gemacht,

00:36:53: wo ich da auch dann so in der Jury da saß, als ich. Und neben mir war der Karsten Haftgerr

00:37:00: als Kaka lag. Weil ich habe gesagt, wenn ich komme, komme ich nur mit irgendeiner Figur und da

00:37:05: ich sie halt nicht selber spielen kann, ist der Karsten mitgekommen und wir haben uns quasi

00:37:09: als Doppelpack da verkauft. Und ich saß immer, ich weiß nicht, ich saß eigentlich immer neben

00:37:15: mir und ich wollte viel lieber da unten sein, wo du bist. Und viel lieber hätte eine Puppe

00:37:20: da gespielt und so. Und war okay, habe das auch ganz gerne gemacht da. Aber ja, es ist eine

00:37:28: ungewohnte Haltung für mich am Tisch, offen oben zu sitzen und so. Und ich erinnere mich tatsächlich,

00:37:33: da war der letzten Staffel dann auch so, da hatten wir gerade die Sendung aufgezeichnet,

00:37:39: irgendwie fünf Stunden lang diese Show da gemacht. Und dann war das zu Ende und ich wollte ganz

00:37:46: kurz an meinem Auto irgendwas holen. Ich weiß nicht mehr was, irgendwie musste ich ganz kurz was

00:37:50: aus dem Auto holen und bin aus dem Studio raus, ging mal mit dem Auto und wollte wieder rein.

00:37:55: Und dann hat die Security mich nicht mehr reingelassen. Da darf sie nicht reinlassen.

00:37:59: Und ich so, ja, aber ich hab doch, ich gehör doch zu Sendung. Haben sie ihr Bench in die

00:38:03: Stadt bei? Man hat ja beim Fernsehen auch solche, kriegt man so Ausweise, die man sich so umhängt.

00:38:08: Das hatte ich aber natürlich nicht, weil ich war ja auch noch so in der kompletten Showmontour

00:38:11: da mit Jacketten und so all dem Kram. Und ich sitze ja nicht mit so einem Benchen da in der Sendung.

00:38:16: Und ich sage, nein, ich hab das Benchen liegt drin in der Garderobe. Aber ich gehöre da zu Sendung,

00:38:19: ohne Bench in der Toffi, sie nicht reinlassen. So, ich wär fast nicht mehr in das Studio gekommen.

00:38:23: So, da musste, musste ich warten bis einer aus der von der Produktion her vorbeikommt, der sagt,

00:38:28: ja, ja, das ist der Martin Reine, der kann ruhig rein. Krass, ja, ja, verkehrte Welt,

00:38:33: in dem Fall. Dich erkennt man ja auch schon, hast du gesagt, in deinem Heimatort? Ja, ja,

00:38:37: klar. Immer Freibad gehen wird schwierig. Ist auch nicht immer. Ja, ja. Aber bei mir ist ja

00:38:43: dann auch so, weiß ich nicht, wie es dir geht. Also, gut, ich bin öfter zu sehen, weil ich ganz

00:38:47: viel in offener Spielweise spiele. Aber da ist mir völlig wurscht, ob ich jetzt vor 80 Leuten spiele,

00:38:54: oder für 500 oder 1000, das ist mir völlig egal. Aber sobald ich als ich irgendwas machen muss,

00:39:00: geht mir so dermaßen die Düse. Ja, ja, also wenn ich irgendwo, ich bin auch in einem Verein,

00:39:05: weißt du, da musst du mal ein Tätigkeitsbericht theoretisch nur vorlesen. Da scheiß ich mich

00:39:10: bald ein. Ja, ich kann mich hinter keine Rolle verstecken. Ja, eben, das ist das, weil man für

00:39:14: sich selber keine Rolle hat. Genau. Erst mal. So, beziehungsweise ich gewöhne mir langsam so an,

00:39:19: eine Rolle zu haben, also die relativ deckungsgleich ist mit der, der ich auch privat bin. Aber trotzdem

00:39:28: in dem Moment, auch jetzt in diesem Moment, wenn wir hier von einem Mikrofon sitzen und da reinsprechen,

00:39:32: oder ich auch meinen Podcast mache oder sonst wo irgendwie irgendwo öffentlich was rede, bin ich

00:39:37: nicht 100 Prozent der Martin Reinehl, der ich privat bin, sondern ich bin eben immer der, der in

00:39:42: ein Mikrofon reinspricht und der unterscheidet sich ja immer ein bisschen. Da ist nur darauf,

00:39:47: dass man irgendwie darauf achtet, dass man den Bauch ein bisschen einzieht oder vielleicht nicht ganz

00:39:50: so viel nuschelt. Wobei ich glaube, das ist auch natürlich in der Form. Also wenn ich zum Beispiel

00:39:55: Moderation mache, bin ich auch in einer gewissen Rolle. Ja, ja. Wie wenn ich jetzt privat mit euch

00:39:59: irgendwie muss. Aber die muss man ja kennen, die muss man ja auch für sich klar machen. Ja, ja klar.

00:40:01: Die muss man sich ja klar machen und das ist eben dieses Problem, was man dann tatsächlich hat,

00:40:05: weil mit der Puppe, es geht mir ganz genauso wie dir. Man hat da kein Problem mit. Ich schlüpfe da

00:40:11: rein und stülpe mir die über den Arm und fang sofort an zu reden, als wie Walde oder als Pferd.

00:40:16: Dann ist man die Person einfach. Ist man dann, denkt man so oder spricht dann? Dann hab ich auch

00:40:19: keinen Schiss. Also dann stehe ich auch da und da fällt mir auch irgendwas ein und dann läuft die

00:40:25: Show irgendwie. Aber jetzt, wenn ich mich ja privat vor Menschen hinstellen soll, um Himmels willen,

00:40:30: das war früher ganz schlimm. Das ist schon interessant. Das wäre jetzt bei mir komplett

00:40:33: Gegenteil. Wenn ihr mir jetzt eine Puppe geben, wäre ich maximal überfordert. Ja, weil ich dann halt

00:40:37: nicht mehr in der Rolle Adrien bin, wie ich mich kenne vor Menschen oder halt am Mikrofon. Spannend.

00:40:42: Hast du eine Lieblingsfigur von deinen Figuren, die du bisher gemacht hast oder hat man alle

00:40:46: lieb? Man fragt eine Mutter nicht, was ihr das genau ist. Nein, es gibt natürlich Figuren,

00:40:52: die man häufiger spielt, weil sie einfach mehr zu tun haben. Mit denen ist man, sagen wir so,

00:40:58: hat man eine engere Bindung, als die, die man jetzt vielleicht nur einmal so im Hintergrund oder

00:41:04: für einen Sketch oder so gespielt hat. Wenn jetzt so TV-Produktionen auf dich zukommen,

00:41:09: das habe ich mich jetzt vorhin noch gefragt, geben die dir den Kurs vor, für das und das und das

00:41:14: soll die Figur erfüllen oder gibt es da zum Beispiel eine Figur, wo du sagst, die ist schon so und

00:41:18: die nehme ich dafür? Meistens ist das. Also ich bin da mittlerweile ein bisschen zickig oder auch

00:41:24: wählerisch. Also ich habe die Erfahrung gemacht, dass wenn die Leute zu sehr von außen einem da

00:41:30: reinreden, wird es nichts. Weil jeder hat eine Vorstellung, wie dann so eine Puppe zu sein hat

00:41:34: und wie die zu reden hat. Also das finde ich immer ganz schlimm, wenn dann auch noch, wir müssen

00:41:38: mal über die Stimme reden. Hier wird nicht über die Stimme geredet. Entweder die fressen das oder

00:41:42: ihr sterbt. Das heißt, du hast die Puppe eigentlich schon entwickelt und sagst dann, hey, pass auf.

00:41:48: Ja, ich kenne ja mich und meine Range. Ich weiß auch, was ich ungefähr kann und was ich nicht

00:41:52: kann. So und früher habe ich dann noch mehr versucht, da dann auf Wünsche einzugehen, sagen

00:41:59: wir mal so. Das hat halt immer nicht richtig funktioniert, weil jeder spielt halt anders.

00:42:06: Das ist halt, wenn letztlich bin ich auch nichts anderes als ein Schauspieler. Nur bei mir ist

00:42:12: halt, bin ich halt diese Puppe. Das ist ein zu klein Geratmuskostüm, sage ich immer, so eine Puppe.

00:42:16: Aber im Grunde, ich bin halt ein Schauspieler und kann halt gewisse Rollen spielen und gewisse

00:42:23: Rollen kann ich nicht spielen. Und das ist eben mit echten Schauspieler das Gleiche. Da gibt es

00:42:27: auch Leute, die du für irgendwas nicht besetzen würdest und so ist das mit uns auch. Ja und ich

00:42:35: bin schon so, dass ich relativ viel dann auch, wenn ich eine Figur mache, da mitmische oder ich versuche

00:42:41: zumindest mich im kreativen Prozess schon von Anfang an so mit einzuglinken und immer zu sagen,

00:42:47: wenn wir das gemeinsam entwickeln, müssen wir es wirklich gemeinsam machen. Also ich bin nicht so

00:42:51: gut drin, wenn einer jetzt von außen ankommt und sagt, hier, da, wir haben hier eine fertige

00:42:55: Puppe und fertigen Text. Bitte schön, machen Sie das jetzt. Hatte du das Glück, dass immer die

00:43:02: Produktionshirma auf dich zukam und wollte was oder musstest du auch mal quasi hausieren gehen,

00:43:06: sozusagen? Ja, also das entwickelte sich halt immer so ein bisschen. Also das meiste ist tatsächlich

00:43:15: immer so ein bisschen so eine Glücksgeschichte oder die irgendwie entstand, sagen wir es mal so rum.

00:43:19: Ja, ich meine, wir sind auch schon mal hausieren gegangen und haben halt irgendwie was vorgeschlagen.

00:43:26: Also tatsächlich damals die Vivaldi Show war dann schon so, dass wir dann da so in Eigenregis und

00:43:33: kleinen Piloten mal aufgenommen haben so bei uns in der Werkstatt und den haben wir dann einfach mal

00:43:39: den Sendern vorgestellt und geguckt, ob das jemand haben möchte und so. Das ja, aber sonst meistens

00:43:47: ergaben sich Sachen irgendwie von alleine. Ja, wahrscheinlich, wenn man dich halt irgendwo dann

00:43:52: erlebt oder gesehen hat, dann spricht der ja wieder mit dem und so und dann überlegt man wahrscheinlich

00:43:56: in der Branche sowieso. Ja, oder wie gesagt, wie bei Zimmer Frey, da war halt diese Sendung war ja

00:44:00: schon fertig da und ich habe mich ja da so reingeklingt oder bin da irgendwie so reingeraten und

00:44:05: dann einfach hingeblieben. Bei mir war es ja gerade umgekehrt, also vom Wertegang her, ich komme halt

00:44:11: komplett aus dem Theater, ich spiele Theater seit ich zehn bin und ich wollte immer nie Fernsehen

00:44:16: machen. Also irgendwie hatte ich schon den Traum, mal Schauspiel auch im Fernsehen zu sein, aber trotzdem

00:44:21: hatte ich immer das so, dass ich irgendwie, dann als ich auch die ersten Erfahrungen hatte, auch mit

00:44:25: Christmas Express und so, es hatte auch schon da das wahnsinnig viel mit Warten zu tun und mit, ja,

00:44:31: und ich bin halt eben so ein direkter Mensch, weißt du, und ich kann auch die die Hierarchien,

00:44:36: die da zum Teil auch bei so Sendung manchmal sind, die machen mich wahnsinnig, das waren

00:44:40: großen Häusern auch, aber da ich war immer lieber so mein eigener Chef und hab da so mein Ding

00:44:46: durchgezogen, aber es ist schon cool. Also was ich da natürlich sehr mag, ist so die Präzision,

00:44:50: die man manchmal haben muss, auch im Wiederholen haben muss, das finde ich schon als Herausforderungs-Super.

00:44:57: Ja, ja, also das ist, also wenn wir zum Beispiel jetzt Jan- und Henri die Erdmännchen drehen,

00:45:02: das drehen wir im Grunde wie ein Spielfilm, also das sieht mit einer Kamera nur und dann wird halt

00:45:08: den ganzen Tag nichts anderes gemacht als die eine oder die selbe Szene immer wieder von allen

00:45:11: Seiten zu drehen, also mal in der Total meiner Nahaufnahme, mal von links, mal von rechts,

00:45:15: mal guck die Kamera auf den Schauspieler, mal auf die Puppen und so und da müssen wir halt schon

00:45:19: im Idealfall das so machen, dass wir das immer wieder exakt gleich machen und an derselben

00:45:23: Stelle auch die Pfote hochheben oder das Requisit greifen oder so, damit das halt im Schnitt

00:45:29: später funktioniert, weil später soll es ja so aussehen, als wäre das eine einzige, als

00:45:33: wäre das nur einmal gemacht und 12 Kamerastanden daneben. Mit so einfachen Mitteln auch immer.

00:45:37: Ja, definitiv, vor allen Dingen jetzt auch, weil du es ansprichst, du hast ja auch in Sendung mit

00:45:42: prominenten Teilweise zu tun, die vielleicht keine Erfahrung haben, wie gehen sie jetzt mit der

00:45:45: Puppe oder mit dir um, wie bist du da reingewachsen oder was belastest schon. Ja, das ist ja immer

00:45:51: ganz spannend zu beobachten, wie das so passiert. Also ich habe ja, ich mache ja das, ich mache

00:45:56: jetzt Feierlei-Sachen im Fernsehen. Also einmal natürlich so richtig, diese geskripteten Dinge,

00:46:01: wie eben Jan und Henry oder auch die Sesamstraße, das ist ja alles geschrieben und fiktional und

00:46:09: wird dann quasi einfach genauso, wie es im Drehbuch steht, umgesetzt. Wobei wir natürlich auch immer

00:46:15: wieder mal so ein bisschen uns paar Sachen auch mundgerecht machen oder manchmal vor Ort dann

00:46:19: nochmal ein bisschen noch mal ein Gag dazu basteln, weil wir irgendwie merken, wäre das nicht toll,

00:46:23: wenn wir das noch machen oder das hier sagen stattdessen. Aber mehr oder weniger halten wir uns

00:46:29: da an einem Konzept und dann habe ich halt meine andere Nummer, ist ja die, dass ich wirklich

00:46:35: improvisiere und eben auch selber nicht weiß, was da passiert. Also Zimmer frei ist halt das Paradebeispiel,

00:46:41: da saßen halt dann immer Leute auf dem Sofa und mein Job war es dann einfach irgendwann im Laufe

00:46:47: dieser Sendung dahinter am Sofa hervorzukommen und mit den Gästen, die da sitzen, irgendwie ein

00:46:53: kleines Gespräch oder irgendeine kleine Nummer zu machen, aber das war nie abgesprochen mit dem.

00:46:57: Die wussten, da kommt, ich komme da irgendwann mal, aber die wussten auch nicht mit was und dann,

00:47:04: ich wusste halt auch nicht, ob denen das gefällt, ob die das mitmachen, wie das wird. Das ist auch

00:47:11: sehr oft richtig gegen die Wand gefahren. Ja, also es wird ja mal meine Erinnerung und die Vergangenheit,

00:47:17: die verklärt ja das immer so schön. Gott sei Dank. Also ich hatte natürlich einige Glücksmomente in

00:47:23: der Sendung, die wirklich scheinbar ganz gut liefen und auch sehr beliebt waren und sind,

00:47:27: aber ich habe auch Sendungen gemacht, die waren wirklich unterirdisch. Da bin ich mit Kirschrotten

00:47:31: Kopf raus oder hab hintergegern, oh Gott, gleich muss ich noch mal zum Finale mich da verbeugen,

00:47:34: für die ich kacke Dichter abgeliefert habe. Das war einfach so. Das kann man nicht steuern,

00:47:39: aber es war eine gute Schule und so. Und dann sah man auch dort immer ganz gut, wer kann das,

00:47:46: wer lässt sich auf diese Figuren ein und wer nicht. Also es gibt eben auch Gäste, die können

00:47:52: mit Puppen nix anfangen. Das ist ja, das ist einfach so in der Welt. Und andere, die lassen

00:47:58: sich sofort in dieses Paralleluniversum reinziehen, in diesen Kosmos und spielen mit. Und das ist

00:48:04: natürlich wunderbar, das ist das Beste, was einem passieren kann. Eben, weil du konntest dich ja dann

00:48:07: auf diese Begegnung nicht vorbereiten. Du bist ja nicht froh dazu, dir hin, dass ich sage,

00:48:11: du, nachher komm ich und dann rede ich mit dir über das und jenes. Also ich bin zwar tatsächlich

00:48:14: immer vorher hin und hab nur gesagt, ich bin der Martin Reilly, nachher wird ein Hund hinterm Sofa

00:48:19: hervorkommen und es wäre schön, wenn sie sich mit dem unterhalten. Das war am Grunde immer meine

00:48:24: Vorstellung. Und manche hatten dann so Glück, dass sie das dann auch schon kannten oder irgendwie

00:48:29: sagten, da freu ich mich aber drauf, das ist lustig. Und eben manche sagten, und waren dann auch nicht

00:48:36: so interessiert, dann später, was man dann auch mich merkte, ich hatte immer den Vorteil, dass

00:48:39: immer Christine Westermann noch daneben auf dem Sofa saß. Das heißt, im Idealfall konnte ich mich

00:48:43: einfach an die klammern und dann einfach den Gast da reinziehen und dann einfach den Gast da reinziehen.

00:48:47: Das ging dann auch mal immer ganz gut. Sie hatten mir dann auch schon ab und zu mal den Arsch

00:48:53: gerettet. Ja, so und beim, wie gesagt, wenn wir drehen in diesen fiktionalen Sachen, da ist es ein

00:49:00: bisschen anders. Da laden wir uns im Idealfall natürlich auch Leute ein, die zu uns kommen wollen.

00:49:04: Also wir fragen ja die Feuer an, haben sie Lust damit zu machen. Und es gibt dann auch Leute,

00:49:10: die sagen, wir haben kein Interesse an sowas und eben andere Leute, die freuen sich total da,

00:49:14: dass sie mal bei sowas dabei sind. Weil viele Schauspieler kennen das ja nicht, diese Arbeit.

00:49:19: Die kennen natürlich die Arbeit dann mit anderen Schauspielern und so. Aber es gibt dann doch immer

00:49:26: wieder viele Leute, die noch nie im Leben mit einer Puppe was gemacht haben und das halt auch mal ein

00:49:31: Reiz finden, sowas mal zu tun. Und meistens klappt das aber auch dann ganz gut. Na, unser Freund und

00:49:37: Kollege, der Jan, der hat auch erzählt in einer der letzten Folgen, dass er ein Interview hatte mit

00:49:42: Rovan Atkinson. Der war in Deutschland, der saß im Adlon und hat alle Interviews abgelehnt, bis auf

00:49:50: eines, nämlich das mit der Puppe, das ist der toll. Und dann saß der da und durfte Rovan Atkinson

00:49:55: interviewen, zudem die auch eine kleine Verbindung hast, mehr oder minder. Stimmt, ja, ich bin zwar

00:50:00: nie begegnet, aber ich bin tatsächlich seine deutsche Stimme, wenn man so will, in der Zeichendrickserie.

00:50:07: Die Zeichendrickserie mache ich seit schon auch seit über 20 Jahren. Wenn ich die Stimme von Mr Bean

00:50:15: Ich bin ihm einmal begegnet, allerdings durch Zufall, da war ich gerade in London und da gab es ein Film

00:50:21: "Fledgers Visionen" von Mel Gibson und es hatte der Premiere und dann dachte ich, dann warte ich bis es da losgeht

00:50:27: und dann haben die eben alles abgesperrt und dann kam Piers Bross dann vorbei und dann eben Roger Donner, der

00:50:33: Regisseur, Mel Gibson hat mir ein kleines Pin geschenkt, das hängt jetzt immer noch mal wieder nach

00:50:38: dem Kappe und eben Rovan Atkinson kam vorbei, hat mir die Hand geschüttelt, so, ja das war auch sehr schön.

00:50:46: Das war das einzige Mal, dass ich ihm begegelt bin. Du hast jetzt schon die besonderen Momente angesprochen,

00:50:51: ich will jetzt auch gar nichts Peinliches von dir, aber gibt es vielleicht einen Moment oder einen Auftritt,

00:50:55: wo du sagst, das war irgendwie besonders kurios oder der bleibt mir für immer in Erinnerung,

00:50:59: vielleicht auch weil er berührend war oder besonders schön. Oh, da gibt es natürlich viele da.

00:51:06: Ja, beim Jan zum Beispiel, vielleicht hilft dir das, wo er erzählt hat mit dem Dirk Bach, haben sie da damals

00:51:11: gedreht, das war für ihn sehr berührend, da wollten die den quasi in der Szene vom Klo in die Luft

00:51:16: sprengen und das war damals gerade am 11. September als parallel im Fernseher, leider Gottes die Twin Towers

00:51:22: da beflogen wurden und dann wollten die halt weiterspielen und alle haben mal gesagt, das geht jetzt gar nicht,

00:51:27: das war für ihn halt ein sehr berührender Moment dann auch. Ja, ja, gut, das ist mir jetzt nicht passiert.

00:51:33: Es gibt immer verschiedene Momente, also sagen wir es mal so, ich habe einen so einen Moment erlebt,

00:51:40: das ist gar nicht jetzt kein Auftritt gewesen, sondern eher etwas, was danach passiert ist.

00:51:44: Also Vorgeschichte ist ja die, ich mache ja relativ viel dummes Zeug.

00:51:50: Also ich habe jetzt ja keinen großen, sagen wir mal so, intellektuellen Anspruch in meiner Arbeit.

00:51:59: Also so ist nicht mein primäres Ding jetzt irgendwie groß, irgendwelche satirischen Botschaften zu verkünden

00:52:04: und sonst was, sondern mein Hauptthema ist es einfach nur quatscht zu machen. Wir sind gerne Albern.

00:52:08: Also in allem, was wir machen im Fernsehen oder auf der Bühne, wir sind einfach gerne Albern

00:52:13: und machen blödes dummes Albernes Zeug und versuchen irgendwie die Leute zu amüsieren und denen eine schöne Zeit zu bereiten.

00:52:20: So und das kann man blöd finden oder eben nicht. Es gibt halt Leute, die sagen, hey, das ist alles so klammauk, was ihr da machen.

00:52:26: So und irgendwann mal kam eine Frau nach der Vorstellung zu mir und das hat mich wirklich tief gerührt und bewegt.

00:52:35: Die kam an und sagte, sie hatte Krebs und sie war in der Chemotherapie und das ging überhaupt nicht gut.

00:52:41: Aber immer wenn es ihr ganz scheiße ging im Krankenhaus, dann hat sie sich auf YouTube irgendwelche Clips mit dem Zirkuspferd angeguckt

00:52:46: und dann war sie für drei Minuten abgelegen, war sie nicht mehr in der Chemotherapie, da war sie woanders.

00:52:52: Dann ging es ihr prima und dann hat sie ihr das so den Tag gerettet und das hat mich total gerührt.

00:52:57: Das ist ganz fest bei mir kleben geblieben, wo ich gemerkt habe, irgendwie ist dieser quatscht vielleicht doch ganz gut

00:53:01: und es tut auch mal ganz gut zwischen durch einfach mal ein bisschen Blödsinn zu reden und einfach mal das Gehirn auf Leerlauf zu schalten

00:53:07: und mal nicht an sein Leben und seine Umstände zu denken, sondern einfach mal zu sagen,

00:53:11: komm jetzt gönnen wir uns mal fünf Minuten oder zwei Stunden dummes Zeug.

00:53:16: Absolut und das ist auch was ich bei euch erlebt habe beim Stück zum Beispiel schon mehr verlesst.

00:53:20: Das lieben die Leute, wenn sie da einfach mal eintauchen können in diese Parallelwelt, ja sie können lachen,

00:53:24: sie können vielleicht aber auch hinterher auch mal weinen, ja, aber halt wirklich in dieser Szenerie

00:53:28: und wirklich mal raus aus diesem Alltag und vielleicht mehr eine Leichtigkeit, weil wir haben natürlich aktuell schon sehr viel Schwere.

00:53:35: Es ist eine schwere Zeit und so und ich glaube, wenn man braucht es auch mal, mir geht es ja selber so.

00:53:40: Manchmal sitzt man ja, man hat ja irgendwann keine Lust mehr nachrichten anzugucken und sonst war es so manchmal abends auf dem Sofa

00:53:45: und es ist alles so geladen und so schwer.

00:53:48: Selbst vieles, was ich mittlerweile im Fernsehen so an Comedy oder Kamera, ist dann auch immer,

00:53:53: trotzdem immer irgendwie so aufgeladen mit irgendeiner Meinung, mit Nachhaltung und alles polarisiert

00:53:59: und dann kann keiner etwas sagen, ohne irgendeinen Shitstorm an die Backe zu kriegen,

00:54:03: weil irgendeiner hat wieder was gesagt gegen irgendwen.

00:54:05: Und manchmal dürste ich dann selber danach, ich will jetzt einfach mal irgendwas dämlich ist,

00:54:12: ich will einfach mir irgendeine Shitcom angucken, wo es mal um nichts geht, wo einfach mal,

00:54:16: wo man einfach mal lachen kann oder einfach mal sich mal so amüsieren und mal das um alles wegklickt,

00:54:20: was da keiner so draußen los ist.

00:54:23: Verstehe ich.

00:54:23: Dürfen oder wie erlebst du das in der TV-Welt, dürfen Puppen mehr?

00:54:27: Heißt es immer, ne?

00:54:29: Ist wahrscheinlich so.

00:54:31: Wird wahrscheinlich so sein.

00:54:35: Das ist auch so eine Sache, was ich auch mehrmals erlebt habe, weil ich natürlich gerade so in diesen

00:54:41: Impro-Geschichten auch natürlich, man quatscht ja einfach so drauf los.

00:54:45: Man will ja auch irgendwie, man regiert ja natürlich auch irgendwie eine Lacher zu erzeugen,

00:54:50: man möchte ja auch irgendwo eine Ponte setzen im Idealfall und dann kann es auch schon mal vorkommen,

00:54:55: dass man mal so ein bisschen entgeleist und vielleicht auch mal ein bisschen unverschämt wird,

00:55:00: aber eben mit einer Puppe hat das einen gewissen Charme.

00:55:03: Das wird so.

00:55:04: Also ich bin natürlich auch schon häufiger zu Leuten hinterher hingegangen und habe mich entschuldigt,

00:55:09: weil ich dachte, es war vielleicht ein bisschen unverschämt und so und bin dann hinterherhin und hab gesagt,

00:55:12: tut mir leid, das war natürlich nur ein Spaß.

00:55:15: Und also da habe ich mehrmals immer wieder den Satz gehört, das war es ja nicht du, das war ja die Puppe.

00:55:19: War schon okay.

00:55:21: Also ich glaube, es ist auch ein Unterschied, wenn ich jetzt, bei Zimmer frei zum Beispiel damals,

00:55:25: wenn ich da als Mensch, als Kabarettist rausgegangen wäre und hätte mich da irgendwie neben die Leute

00:55:30: gesetzt und hätte die irgendwie beleidigt, dann hätten die mir das viel schneller übel genommen,

00:55:35: weil man dann doch eine menschlichen, einer menschlichen Person, auch wenn es vielleicht eine Kunstfigur ist,

00:55:40: doch schneller etwas übel nimmt, als wenn da so eine kartunige, so ein Pferd dahinter im Sofa hervorkommt,

00:55:46: was irgendwas Reches sagt.

00:55:47: Also ich mache so Sagenführungen mit Puppen.

00:55:51: Und da hast du halt auch immer so Momente, wo du in der Stadt irgendwo auf dem Marktplatz stehst,

00:55:57: um 21 Uhr hast du eine Traube von 70 Zuschauern um dich rum und dann kommt aber irgendwelche Idioten von da sein,

00:56:03: oh, da macht einer abys und dann brüllen die irgendwas rein oder so.

00:56:07: Und ich bin dann auch in dieser Puppe drin, es ist eine, wie du aussagst, es gibt ein paar Puppen,

00:56:13: da gehst du rein und dann bist du die einfach und dann denkst du wie die oder redest wie die, reagierst wie die.

00:56:19: Und dann kann ich auch total spontan sein, was mir vielleicht auch als Kasten nicht einfallen würde.

00:56:23: Und das geht dann auch manchmal so ein bisschen frecher zu und es ist völlig okay.

00:56:28: Du kannst da schon Dinge tun, die man eben als Mensch vielleicht nicht tun können.

00:56:32: Es passiert ja mir schon mal, dass die Puppe spielt einem selbst, überrollt einen.

00:56:36: Also ich hatte das auch schon diese Momente, dass man dann so sehr da drin war, dass man wirklich hinterher gedacht hat,

00:56:42: was war das denn heute, wo kam das dann aus mir raus?

00:56:45: Weil man dann wirklich so in dem Spiel oder in dieser Figur so, also man verschwindet wirklich selber,

00:56:50: was ist denn das Wort, das ist in dem Moment.

00:56:52: Also, ja.

00:56:54: Wir machen bei uns im Theater auch mehr so die lustigen Sachen eben.

00:56:58: Aber wir spielen auch erst wieder da zum Beispiel.

00:57:00: Und das ist so ein Ding, das funktioniert an ganz vielen Schauspielhäusern nicht so gut,

00:57:06: weil du da den Schauspieler hast, der sich als Hitler verkleidet und irgendwie ist das für die Menschen total komisch.

00:57:10: Ja.

00:57:11: Und bei uns ist das halt eine große Klappmahlpuppe und das funktioniert total super,

00:57:14: weil du so eine vor so einer anderen Form vor dir hast.

00:57:18: Und das ist irgendwie so, kriegst du einen leichten Comedy-Komik-Charakter?

00:57:22: Das geht eher.

00:57:23: Das ist das, was ich meine, wenn der Mensch ist und eben eine Puppe, weil die Leute registrieren schon,

00:57:28: das ist jetzt eine Show, da ist jetzt ein Paralleluniversum, das ist nicht echt.

00:57:34: Da fällt es manchen leichter sich darauf einzulassen oder das zu akzeptieren, dass das, was da jetzt kommt,

00:57:41: alles künstlich ist und nicht so gemeint, wie es vielleicht mit dem realen Menschen passieren würde.

00:57:48: Und auch bei dem Buch, da ist ja so, und auch bei uns im Stück, da gehst du dann ab der erste Hälfte,

00:57:52: da lachst du dich tot, schenkt Klopfer und dann im Laufe des zweiten Teiles kippt es immer mehr.

00:57:58: Und das ist für uns auch mal schön, weil es auch eine Botschaft hat, die finde ich auch wichtig ist,

00:58:04: dass dann gerade bei so einem Thema die Leute wissen, dass wir wissen, was wir da vorne spielen.

00:58:11: So, weißt du?

00:58:13: Und dann endet es eigentlich auch ziemlich düster eigentlich.

00:58:17: Und irgendwann haben Jan und ich angefangen, da dann auch nochmal eine Zugabe zu machen,

00:58:21: um die Leute dann aus dem Loch wieder rauszuholen, dass sie doch dann trotzdem wieder fröhlich nach Hause gehen können.

00:58:27: Aber trotzdem was mitgenommen, hoffentlich.

00:58:29: Ich denke schon.

00:58:31: Martin, jetzt würde ich schon fast in Teil 2 mit dir übergehen.

00:58:35: Wenn du magst, und zwar möchte man noch mal gerne tiefer in dein Bereich des Popenbaus bei dir einsteigen

00:58:40: oder wie du vorgehst, vielleicht in deine kreative Arbeit, machst du uns da noch ein bisschen was verraten aus deinem Atelier.

00:58:46: Mein ganzes Betriebsgeheimnis?

00:58:48: Nein, natürlich nicht.

00:58:50: Das war's.

00:59:01: Das war's.

00:59:03: Tschüss!

00:59:05: *Musik*

00:59:08: Tschüss!

00:59:10: Sie auch noch das nächste Mal, bitte wieder ein unbedingt, unbedingt.

00:59:18: Tschüssi, Koski.

00:59:20: Tschüss!

00:59:22: Koski.

00:59:24: Tschüss!

00:59:26: Danke schön!

00:59:28: *Sie singt.*

00:59:30: Das wird eine Bedeutung gebeben.

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