„Puppenstars und Improshows“ – Martin Reinl über Charakterbau und TV-Zauber, Teil 2
Shownotes
**Willkommen zu Teil 2 unseres Besuchs bei Martin Reinl in Köln **– Puppenspieler, Stimmenwandler, Serienerfinder und Impro-Spezialist. 🎭
Nachdem wir in Teil 1 über seine Anfänge und Einflüsse gesprochen haben, geht es nun tief rein in die Figurenwelt, den kreativen Prozess und die Frage: Wie bringt man Puppen aus dem Fernsehen auf die Bühne?
Martin erzählt, wie neue Charaktere entstehen – mal gezielt, mal spontan. Von Wusel Gusel, dessen Kängurubeutel zu groß war, über den Jammerlappen, der eigentlich nur ein spontaner Einfall war, bis zu alten Figuren, die heute in Regalen wohnen, aber jederzeit zurück auf die Bühne können. Er spricht über den Verschleiß von Schaumstoff, die Kunst des minimalen Designs und darüber, warum gutes Spiel oft wichtiger ist als blinkende Augen oder Technikspielereien.
Natürlich gibt’s auch wieder reichlich zu lachen: Warum Jogginghose bei Live-Auftritten eine gute Idee ist, was passiert, wenn man sich auf der Bühne öffentlich die Nase kratzt und wieso Puppen manchmal mehr leben als mancher Mensch im Fernsehen.
Martin gewährt Einblicke in sein Tourleben, seine Live-Shows mit Kameras & Monitoren und warum das Publikum die Wahl hat: Fernsehbild oder Making-of auf der Bühne?
Außerdem geht es um die Zukunft des Puppenspiels, Nachwuchstalente, kreative Freiräume und die immer wiederkehrende Herausforderung, Puppentheater auch für Erwachsene als ernsthafte Kunstform zu etablieren – ohne dass jemand sich dabei kindisch fühlen muss.
🎭 Hinweis: Wer wissen will, was das Theater Fiesemadände aktuell auf die Bühne bringt, wirft einen Blick in den Spielplan im Figurentheater Mottenkäfig in Pforzheim – es lohnt sich! www.fiesemadaen.de/events
Mehr zu Martin Reinl könnt ihr direkt auf seiner Instagram-Seite verfolgen: www.instagram.com/martinreinl oder schaltet auch in seinen Podcast "Puppkultur" rein: hier Puppkultur bei Spotify hören
Habt ihr Fragen zur Folge oder wollt wissen, wie man mit einem Waschlappen Karriere macht? Schreibt uns – wir freuen uns wie immer über euer Feedback! 🎧✨
Transkript anzeigen
00:00:00: Ja, da sind wir wieder. Teil 2 hier mit Martin Reinehl. Wir waren ja oder sind jetzt noch live bei dir in Köln zu Gast und sind natürlich im ersten Teil jetzt sehr auf deine Wieter, auf deinem Weg.
00:00:11: Ewig gewartet, bis du hier wieder rein. Wir sind noch nicht fertig. Nein, wir sind noch nicht fertig. Ich muss so dringend auf die Toilette.
00:00:16: Ich muss jetzt noch eine Stunde durchhalten. Nein, Spaß. Also wir freuen uns, dass du in einem...
00:00:21: Nein, das ist kein Spaß. Was erzählt du?
00:00:23: Ach so, das ist dein Geschmack. Das müssen wir mir jetzt nicht hier verraten. Aber Martin, dann gehen wir doch mit dir jetzt mal in Teil 2. Viel mehr nochmal rund um deine Figurenwelt, um deine Puppenwelt. Wie entstehen deine Charaktere? Wie gehst du vielleicht vor und was für eine Rolle spielen Sie? Je nachdem, in welchem Format. Und ich denke, da können wir nochmal spannendes von dir erfahren.
00:00:41: Ja. Ja, dann viel Spaß in Teil 2.
00:00:45: [Musik]
00:00:48: Fiese Madende,
00:00:52: und ihr Puppen-Trag
00:00:56: für Anfänger.
00:00:59: Und jetzt, jetzt,
00:01:02: jetzt geht's los.
00:01:04: Ja, viel
00:01:07: Spaß.
00:01:14: Ich denke, in Teil 2 wird die Leute sicherlich auch mal ein bisschen mehr den kreativen Teil, vielleicht bei deinem Puppenbau interessieren. Wir haben ja von dem ersten Teil drüber gesprochen.
00:01:23: Vielleicht die Frage kommt das Fernseher auf dich zu, will eine Puppe, du sagst, nee im Idealfall, entwickelst du die? Was beachtest du, wenn du so eine Puppebau hast jetzt für eine Fernsehshow?
00:01:33: Also wie viel geben die vor dann, wo du sagst, du nimmst das dann mit auf oder kommt wirklich in deinem kreativen Prozess, dann die Idee, ich mache jetzt zum Beispiel die Erdmännchen beispielsweise.
00:01:42: Also, es ist so, ich mache jetzt relativ wenig bis gar nicht noch solche Auftragsgeschichten.
00:01:49: Also, ich kenne das jetzt ein paar Beispiele, was in der Vergangenheit so passiert ist.
00:01:55: Also Wuselguusel ist zum Beispiel so ein Beispiel, da war es tatsächlich so, die Idee zu Wuselguusel stammte nicht von mir, sondern da kamen tatsächlich dann andere Leute zu mir und sagten, wir möchten gerne hier so ein Wissensmagazin machen.
00:02:07: Also, sagen wir so, da gab es das Grundkonzept oder die Grundkonstruktion und man wusste, dass man eine Figur machen möchte, denn es gab, glaube ich, sogar schon den Namen Wuselguusel und da war nur so das Grundbriefing, wir wollen irgendwie eine so eine känguruartige Figur haben.
00:02:24: Aber doch schon in die Richtung.
00:02:26: Ja, ja, ja. Also dann ist es schon, es soll so was wie so ein Känguru sein, was vorne ein Beutel hat und dann soll es aus diesen Beutel immer alles mögliche Zeug daraus ziehen können und da irgendwie absehend.
00:02:36: Absurde Sachen herzhaubern und so. Das war so die Grundidee und daraufhin habe ich dann irgendwelche Entwürfe und Skizzen gemacht.
00:02:44: Das heißt, der erste Wusel, mit dem wir sogar noch, glaube ich, so allerersten, auch nur so Testaufnahmen und Testpiloten gemacht haben, der sah tatsächlich noch ein bisschen anders aus als der, der es jetzt im Fernsehen ist.
00:02:53: Der hatte tatsächlich noch so ein bisschen andere Augen und andere Haare da oben und der hatte tatsächlich so einen riesigen Känguru-Beutel vom Bauch, der auch immer so ein bisschen außer als wäre schwanger, weil das halt so ein Riesensack war und dann konnte der da irgendwas rausziehen.
00:03:09: Und das sah irgendwie blöd aus, haben wir dann alle gemeinsam feststellen und dann haben wir diesen Sack da wieder entfernt und haben ihm dann stattdessen hat das einzig, was dann übrig blieb, war dann, dass er dann diese kleine Brusttasche dann so an der Brust hatte und so.
00:03:22: Oder nur noch ein Kugelschreiber. Also selbst da gab es dann noch die Idee, dass der da immer dann aus dieser Brusttasche Sachen zieht, aber irgendwann haben wir gesagt, komm, das reicht, fände ich an, Kuli und eine Schere drinstecken und die holte ich auch nie raus.
00:03:34: So, da gab es dann schon mal so Diskussionen und da wurde dann auch immer so, kann ja immer so Mails hin und her, ja, was jetzt wie sein sollte und so.
00:03:44: Das ist manchmal ein bisschen anstrengend, weil halt je mehr Leute wie gesagt in so einem Topf da rumrühren, dass so verkrampft, der wird es irgendwann, weil jeder hat plötzlich eine Meinung.
00:03:53: Der eine sagt, der soll rote Haare haben, der andere sagt, der soll blaue Haare haben, denn nee, aber nicht zu lagen, nicht so kurz, nicht so dies und kann das nicht so noch so sein und dann kommt noch die Putzehilfe gerade vorbei.
00:04:04: Was halten Sie denn davon? Ich finde, der sollte aber hier noch lispeln und plötzlich wird das dann so ein Mischmasch, der nicht mehr gut ist.
00:04:12: Und letztlich musst du dich ja wohlfühlen, wenn du sie spielst.
00:04:15: Das kommt auch dazu. Dann gibt es natürlich auch Sachen, ich gebe auch so, manche Sachen kann ich nicht oder mache, also ich bin zum Beispiel keiner, meine Figuren haben nicht groß irgendwie mit Technik zu tun.
00:04:26: Es gibt ja auch andere Figuren, die dann irgendwie noch mit den Augen blinken können oder irgendwelche Mechaniken haben, dass sich da irgendwie die Ohren wackeln oder sonst irgendwas.
00:04:34: Das ist bei mir relativ minimal ab und zu, habe ich auch mal so etwas mit so einer beweglichen Augenbraue vielleicht, aber eigentlich bin ich nicht so der Technikfreak.
00:04:43: Deswegen versuche ich, dass der Leute zum Beispiel auch immer auszuregen, weil alle möchten immer, dass die die Augen wackeln können und so.
00:04:50: Und ich sage immer, das muss sie nicht. Wenn man die Puppe halbwegs ordentlich spielt und überzeugend genug hält, glaubst du, der wackelt mit den Augen und bewegt die, aber auch wenn das nicht kann.
00:05:02: Was muss für dich eine Figur mitbringen, dass du sagst, die ist gut oder ist das ja jetzt mal inhaltlich oder auch vom Aussehen?
00:05:09: Eigentlich ist das Aussehen wurscht tatsächlich. Sie muss mich natürlich optisch irgendwie ansprechen.
00:05:15: Also das ist meine Herausforderung oder mein Anspruch, den ich selber habe in das, was ich baue. Ich muss sie gerne angucken.
00:05:21: Also ich möchte was sehen, was mir Spaß macht.
00:05:25: Und deswegen wurschtle ich da zum Beispiel auch lange dran rum, bis ich da die richtige Position der Augen und der der Nase sonst irgendwas habe und wechsle auch gerne nochmal was aus.
00:05:34: Das lässt sich schwer beschreiben.
00:05:37: Ich kann immer nur dann so als Künstler von meinem Gefühl ausgehen und hoffen, dass ich dann mein Gefühl auf andere Zuschauer noch überträgt, dass die jetzt das Gleiche denken wie ich oder dass genauso schön finden.
00:05:49: Aber letztlich ist es immer das Wichtigste dann einfach, was man dann aus der Figur danach macht, also wie man sie spielt und was man ihr für ein Charakter verleiht und was die dazu tut.
00:06:01: Also das ist manchmal viel wichtiger. Du kannst die tollste Puppe der Welt haben, wenn du sie scheiße hochhältst und irgendwie schlecht klapperst und die dumme Sachen sagen lässt, dann hilft dir das nichts.
00:06:11: Und umgekehrt kannst du eben auch die hässlichste Sache da irgendwie hochhalten oder ein Nichts.
00:06:18: Ich meine, guck dir die berühmtesten Puppen an, Körmer, der Frosch ist jetzt eigentlich auch nichts anderes als den grünen Socke mit zwei Tischtennisbellen obendrauf.
00:06:25: Aber also ist schon noch ein bisschen mehr. Aber so von der Grundkonstruktion her ist das jetzt eigentlich eine ganz simple Geschichte.
00:06:33: Aber der Charakter macht einen.
00:06:35: Aber der hat einen Charakter, der hat ein Leben, der ist halt überzeugend gespielt und den glaubst du halt sofort.
00:06:41: Gibt es bei dir eine Puppe, wo du vielleicht sagst, die war besonders aufwendig, weil du hast schon gesagt, meine sind jetzt nicht so technisch oder so.
00:06:48: Aufwendig im Sinne vom Bau her.
00:06:52: Zum Beispiel, ja.
00:06:53: Ja, ist jetzt schwierig.
00:06:55: Das gibt immer natürlich so Einzel Sachen.
00:06:57: Es ist keine, die jetzt von denen niemand Prominenz so kennt.
00:06:59: Aber immer mal, manche Sachen haben so ihre Herausforderungen.
00:07:03: Es entwickelt sich ja auch so mit der Zeit.
00:07:06: Also ich habe ja einige Figuren, die ich auch immer wieder neu bauen muss, weil man weiß irgendwie so ein Verschleißhaft.
00:07:12: Das ist ja durchaus schon exakt.
00:07:14: Also je mehr man so was spielt, also Jan und Henry spielen, wir ja wirklich drehen ja seit jetzt, glaube ich, zwölf Jahren.
00:07:19: Jeden Sommer, dann mehrere Monate, die wir dann mit denen da jeden Tag da irgendwo auf der Straße liegen, die sind halt irgendwann durch.
00:07:28: Die sind dann wirklich durchgeschwitzt und auch von, also das löst sich irgendwann auch auf.
00:07:33: Das ist auch ein Formel.
00:07:34: Figuren, die dann auch Schaumstoffe, also der Schaumstoff hält auch nicht ewig, der zersetzt sich auch irgendwann.
00:07:40: Da muss man die entweder wieder ein bisschen renovieren oder eben neu bauen und so.
00:07:47: Da geht es mir dann halt auch immer so, dass man dann natürlich auch dann manchmal uralte Schnittmuster wieder ausgräbt und dann sich die heute angucken,
00:07:52: wie habe ich denn das damals gebaut?
00:07:54: Also das funktioniert heute gar nicht mehr so.
00:07:56: Also man entwickelt sich ja auch so technisch und künstlerisch und was man noch so Feinheiten da vielleicht noch macht.
00:08:02: Also ich weiß noch, ich habe dann, wie Waldi irgendwann mal neu gebaut und habe mir dann so die alten ...
00:08:07: Ich habe dann natürlich teilweise die Schnittmuster gar nicht mehr verstanden, was habe ich damals gemacht.
00:08:12: Und dann versucht das so zu adaptieren, dass das immer noch so aussieht nach außen hin, aber halt von innen,
00:08:19: dass Innenleben doch und anderes ist und dass es ein bisschen einfacher und praktischer ist, zu händeln.
00:08:24: Ja, ja.
00:08:25: Du hast ja mal erzählt, Karsten, weil dir bleicht es auch aus durch die Sonne zum Beispiel, die Kuren.
00:08:28: Oder da wo die Hand ist, da wird es dann schwarz von deinem Schweiß oder so.
00:08:32: Da nacken und dann eben ja es bleicht echt aus, weil wir haben da zum Teil auch 40 Grad.
00:08:37: Okay.
00:08:38: Onstage und das merkst du einfach, die ist nach zwei Jahren nicht durch.
00:08:42: Wie lange bist du so an der Puppe dran, kann man das messen?
00:08:47: Ja, das kommt immer darauf an. Ich muss relativ schnell sein, weil ich meistens zu wenig Zeit habe.
00:08:53: Also so eine simple kleine Figur schaffe ich schon mal so in drei, vier Tagen, würde ich mal so über einen Daumen tragen.
00:09:02: Und du baust nur für dich oder machst auch Auftragsarbeiten für jemand anderen?
00:09:08: Ich baue eigentlich nur noch für mich und meine Produktion.
00:09:11: Es gab so eine Ausnahme, so habe ich eine Weile fürs holländische Fernsehen was gemacht.
00:09:17: Aber sonst bleibt eigentlich auch alles so bei mir.
00:09:23: Also ich mache jetzt keine Aureln. Man kann bei mir leider keine Puppen bestellen oder irgendwie Aufträge erteilen.
00:09:29: Also wenn häng ich immer mit dran, ich sage mal, wenn man eine Martin-Reidel-Puppe bestellt, dann kriegt man leider auch Martin-Reidel.
00:09:36: Ist er mit dabei?
00:09:37: Schon wieder.
00:09:39: Dann ist gleich, wo bring ich ihn unter?
00:09:41: Ja, genau.
00:09:42: Genau, genau.
00:09:43: Und da ist der Stuben rein, schmutzig, er fuzzelt er.
00:09:45: Ist der Stuben rein?
00:09:47: Aber da gibt es auch so eine, weil du sagst, in deiner Produktion, für deine Produktion produzierst du, gibt es auch Figuren, die du produzierst, wo du vielleicht noch gar nicht so wirklich weißt, wo werden die auftauchen?
00:09:57: Oder ist das dann schon immer konkret klar, die brauche ich für dieses Ziel?
00:10:00: Also mittlerweile ja. Also früher habe ich einfach so drauf losgebaut.
00:10:04: Da habe ich einfach irgendwelche Figuren, weil ich da Lust drauf hatte oder weil ich irgendein Material oder einen Stoff gefunden habe.
00:10:10: Und dann habe ich gesagt, da will ich mal was draus bauen. Daraus könnte ich doch mal einen tollen, was weiß ich, irgendein Bären bauen oder irgendein Viech.
00:10:18: So ist das Grund-Ossamble erst mal so entstanden.
00:10:22: Und dann passierte das halt, dass man damit irgendwas gemacht hat und irgendwelche Aufträge bekam.
00:10:29: Und dann entwickelt sich das ja manchmal so, dass man dann irgendein Sketch oder eine Folge oder eine Geschichte hat und dafür noch eine Figur braucht.
00:10:38: Also es fing zum Beispiel an mit diesem Haselhörnchen, weil bei Super-TL das habe ich schon für die entworfen und gebaut.
00:10:43: So, das fing erst alleine an und dann hatte ich dann noch ein paar andere Ideen.
00:10:48: Dann hatte ich mal die Idee für den Jammerlappen.
00:10:50: Das war jetzt gar nicht so konkret, dass das beim Haselhörnchen ein fester Charakter wird, sondern ich hatte das eigentlich so separat.
00:10:56: Und die Idee, ich konnte mal so einen Lappen machen, einfach nur so einen Waschlappen mit so einem traurigen Gesicht und das ist der Jammerlappen.
00:11:02: Und jetzt sind wir ja ein Jammer zu herum.
00:11:04: Das war so ein kreativer Einfall.
00:11:07: Und den habe ich dann beim Haselhörnchen einfach mit in die Serie gepackt.
00:11:11: Das war dann plötzlich der Sidekick, weil das war immer das fällige, lustige, tolle Haselhörnchen und dann immer der Jammerlappen daneben.
00:11:16: Das war ein schöner Kontrast.
00:11:18: Und dann waren die schon zu zweit.
00:11:20: Und dann gab es aber da in den Geschichten dann auch immer wieder so, dass man mal noch irgendwas brauchte, was von außen rein kam.
00:11:26: Eine Kapze, die in einer Geschichte eine Rolle spielte oder ein Hund oder irgendwas.
00:11:29: Und dann fing man an, dann dafür das zu bauen.
00:11:32: Und so ist es mittlerweile tatsächlich meistens so, dass ich dann halt, weil man irgendwie den Bedarf in einer Geschichte hat für einen Tier oder irgendein Figur,
00:11:43: dass man sie dafür speziell verbaut.
00:11:46: Aber dann ist es so, dass sie dann da sind.
00:11:48: Manchmal sind die nur einmal, werden die nur einmal gebraucht.
00:11:51: Und dann sitzen die hier im Regal und gehören halt zum Ensemble.
00:11:54: Und es kann halt passieren, dass die halt irgendwann wieder mal zum Einsatz kommen, weil man jetzt weiß, jetzt habe ich ja jetzt hier einen Stinktier und eine Katze und einen Huhn.
00:12:00: Und bei der nächsten Gelegenheit kommt das vielleicht noch mal woanders vor.
00:12:04: Gibt es so Formate oder Inhalte, die du jetzt vielleicht auch kennst oder wo du jetzt schon mit beschäftigt warst, wo du denkst,
00:12:11: "Das würde ich mal gerne noch mehr mit Puppenspiel weiterdenken"?
00:12:15: Oh, gar nicht so sehr.
00:12:18: Also ganz früher hatte ich immer den Traum.
00:12:20: Ich wollte immer eine Tele-Novella mit Puppen.
00:12:23: Den ländlichen Strasse.
00:12:25: Oder so Sturm der Liebe mit Puppen.
00:12:27: Das fand ich irgendwie eine wahnsinnig tolle Idee.
00:12:29: Aber ansonsten bin ich auch so einer, der sich immer gerne überraschen lässt.
00:12:34: Tatsächlich so, das meiste, was so passiert ist, entstand halt immer so.
00:12:40: Oder weil immer Leute kamen und sagen, gesagt haben, möchten sie nicht mal was bei uns machen.
00:12:44: Also auch Jan und Henry sind so entstanden, dass ich halt im Ensemble der Sesamstraße war.
00:12:51: Und durch Zufall halt eine der Redakteurinnen der Sesamstraße gleichzeitig auch eine Mitredakteurin beim Sandmännchen war.
00:12:58: Und die kamen mal irgendwann zu mir und sagten halt,
00:13:02: "Ja, hast du nicht mal Lust mit deinen Figuren, dir mal was für Sandmännchen auszudenken?"
00:13:06: Wir haben so wenig mit Puppen.
00:13:08: Wir haben gerade nur Zeichentrick da drin.
00:13:10: Und wäre doch mal toll, wenn da auch mal wieder was mit Puppen passieren würde.
00:13:13: Und so, also ich wäre von mir aus nicht auf die Idee gekommen,
00:13:17: mir jetzt irgendwie ein Konzept für das Sandmännchen auszudenken,
00:13:19: sondern wie gesagt, die kam zu mir und bot mir das an,
00:13:22: denkt dir doch mal was aus und so entstand das mit den Jan und Henry, den Erdmännchen.
00:13:27: Also die fing halt mit so kleinen Einschlafgeschichten dann an.
00:13:30: Und dann entwickelte sich das.
00:13:32: Manches passiert dann irgendwie.
00:13:35: Als die dann ganz gut funktionierten kam, der Sendau wiederum ansachte,
00:13:38: "Ach, die funktionieren so gut im Sandmännchen, wollen wir nicht mal was Längeres mit denen machen."
00:13:42: Und auf einmal haben wir dann diese Grimmigeschichten mit denen gemacht.
00:13:45: Ja, ich glaube, es braucht da auch Menschen, die das auch sehen,
00:13:48: dass das Puppenspiel da gebraucht wird oder gemocht wird.
00:13:51: Also ich funktioniere immer ganz gut, wenn man mir so einen kleinen A-Stritt gibt
00:13:55: oder mit so einen Impuls zuwirft.
00:13:57: Also ich bin keiner, der so, ich sehe jetzt so, so, jetzt entwickel ich ein neues Konzept
00:14:03: und damit gehe ich jetzt überall klingeln,
00:14:05: sondern ich brauche immer so einen, der schon, wo ich merke, da hat jemand Interesse.
00:14:09: Oder der würde gerne irgendwas mit mir machen oder gemeinsam mit mir irgendwie realisieren.
00:14:14: So, wenn ich merke, da ist was, dann funktioniere ich sehr gut.
00:14:18: Dann kann ich auch gut so im Team arbeiten und dann entwickelt sich irgendeine Geschichte.
00:14:22: Frank Zander ist so ein großer Puppenfan auch, total.
00:14:25: Und der versucht auch immer wieder, sich irgendwelche Konzepte auszudenken.
00:14:28: Und es kommt nur ganz, ganz selten oder fast eigentlich nie,
00:14:32: denn dazu, dass irgendeine TV-Sender sagt, "Oh ja, mach mal."
00:14:35: Das ist halt auch mal schwierig.
00:14:37: Also das ist natürlich auch immer so ein spezielles Thema.
00:14:39: Du brauchst halt gerade da auch wirklich, wie gesagt, Leute, die auch für so was brennen
00:14:43: und diese was auch gut finden irgendwie und mit Puppen auch irgendwie so ein Fable haben.
00:14:47: Wie gesagt, das polarisiert immer sehr.
00:14:49: Es ist nach wie vor immer noch sehr schnell halt, hast du diesen Kinderstempel drauf?
00:14:54: Also wenn du jetzt für Erwachsene was machen möchtest, heißt es immer,
00:14:57: "Ja, Puppen, das ist ja nur so was, das ist ja eine Kindersendung, das ist ja ein Kinderkram."
00:15:02: So ist ja, was jetzt persönlich Schlimmes ist.
00:15:05: Aber man braucht da immer noch ein bisschen mehr Überzeugungsarbeit.
00:15:09: Also selbst bei uns, wenn die Leute in die Abendvorstellungen kommen,
00:15:12: ich sag zwar auch immer, wir machen Kinderfernsehen für Erwachsene.
00:15:16: Also wir müssen den Leuten immer noch die Erlaubnis geben, sozusagen.
00:15:21: Ihr dürft auch, wenn ihr über 40 seid, über Puppen lachen.
00:15:25: Also euch da so eine Show angucken und euch damit auseinandersetzen
00:15:29: oder euch darüber amüsieren.
00:15:31: Das ist nichts Schlimmes, ihr werdet jetzt nicht als infantil abgestellt.
00:15:36: Ich glaube, das ist auch so eine Angst oder so ein Vorurteil, was da oft einem begegnet.
00:15:39: Ich habe selber Muskel Schmunzeln, als ich in einem Deinerstücke war, Karsten,
00:15:42: dass der Jan hinterher zu mir kam und sagt, das war so interessant,
00:15:45: wie er mich beobachtet hat im Laufe dieses Stücke.
00:15:48: Ich habe da wirklich wie ein Kind gesessen, voller Faszination, war in dieser Welt drin.
00:15:52: Aber ich finde es total schön, ich glaube, das dürfen wir uns wieder mehr erlauben.
00:15:55: Aber genau das ist das, was ich meine, weil jeder mag das und lässt sich da drauf ein.
00:15:59: Aber man muss es manchmal, manche Leute verbieten es sich selbst.
00:16:02: Die sagen, das ist, ich bin jetzt erwachsen.
00:16:04: Ich bin erwachsen, ich mache jetzt andere, ich gucke mir jetzt andere Sachen.
00:16:07: Ich gucke nur noch Filme mit Mel Gibson und Fußball.
00:16:09: Das hat plötzlich mal eine ankommen.
00:16:13: Ich mein, Pixar hat das auch ganz gut mit den Trickfilmen hingekriegt.
00:16:16: Da war ja auch jahrelang, waren Trickfilme einfach nur Kinderkramen.
00:16:19: Und dann kommen die plötzlich um die Ecke mit Geschichten wie Toy Story und Oben und so was.
00:16:24: Und die Erwachsenen rennen da rein und finden das geil.
00:16:28: Ja, das ist ...
00:16:30: Wir hatten ja gerade die Tania Kramfart in der letzten Folge da.
00:16:33: Die hat bei Pixar gearbeitet und haben die Interviewt.
00:16:36: Und da ging es auch genau darum, erst mal die Leute zu überzeugen,
00:16:39: dass sie das auch für ein älteres Publikum machen können.
00:16:43: Und wir haben im Theater ganz oft erst mal Erwachsene, die kommen dann aber mittags
00:16:48: auch in die Kindervorstellung und nehmen am Anfang immer noch so ein Alibi-Kind mit.
00:16:54: Und irgendwann kommen sie aber auch so los.
00:16:56: "Das ist immer so schön, ich komme jetzt einfach so."
00:16:58: "Ja, machen sie ruhig, ist das kein Problem."
00:17:00: Ja, das ist, glaube ich, noch so eine Scham.
00:17:02: Ich bin jetzt Erwachsenes, darf ich über so was nicht mehr lachen.
00:17:04: Also Schade eigentlich.
00:17:06: Und ich sage dann immer eben genau, aber er guckt doch auch so was wie Eis,
00:17:09: ey, oder ob man so das guckt dir doch auch.
00:17:11: Wenn ihr den Humor mögt, dann könnt ihr doch genauso gut in unsere Sachen reingehen.
00:17:15: Ja, also wie gesagt, das ist immer so eine Erlaubnisfrage.
00:17:19: Ich gucke ja auch, ich sage ja, man kann sich auch als Erwachsene gut
00:17:22: mal eine Erdmännchenserie angucken.
00:17:24: Weil wir denken gar nicht so sehr in Kategorien, wenn wir das machen.
00:17:29: Also das ist jetzt für Kinder, das ist für Erwachsene.
00:17:31: Natürlich lassen wir beim Kinderprogramm einige Sachen weg
00:17:34: oder achten schon drauf, dass jetzt irgendwie was weiß ich,
00:17:37: wir da jetzt nichts Schlüpfriges erzählen oder so.
00:17:39: Aber ich würde mal behaupten, dass unser Humor, den wir da verpacken,
00:17:43: jetzt auch in einigen Stellen sehr erwachsen ist und gar nicht so kindgerecht
00:17:49: und so heit detailmäßig, sondern dass wir einfach sagen, wir machen einfach
00:17:54: etwas erst mal in der Saline, was uns Spaß macht und was wir lustig finden.
00:17:57: Und das funktioniert dann sowohl für die Kinder als auch für Erwachsenen.
00:18:02: Weil ich denke mal im Idealfall sitzen die Eltern oder die Großeltern vielleicht
00:18:05: mit vor der Glotze und gucken sich das mit den Kindern gemeinsam an.
00:18:08: Wäre ja zumindest mal schön.
00:18:10: Und dann sollen die halt auch irgendwie ihren Spaß haben und sich amüsieren.
00:18:15: Das sind manchmal auch verschiedene Ebenen, die wir dann bedienen.
00:18:17: Also manchmal sind Erwitze drin, wo ich weiß, das ist jetzt kein Witz für ein Kind,
00:18:22: sondern das ist jetzt das Machen wir jetzt für die Mutti.
00:18:25: Läuft natürlich auch so.
00:18:26: Das andere Kinder amüsieren sich dann über andere Dinge.
00:18:29: Aber man muss schon sagen, das heißt, sagst du auch immer, du
00:18:31: Kasten, ihr seid ja wahrscheinlich auch berufsbedingend im Herzen immer noch
00:18:34: ein Stück weit Kind geblieben.
00:18:35: Das braucht ihr auch.
00:18:36: Ja, fürchterlich.
00:18:37: Es wird immer schlimmer.
00:18:38: Ich kaufe mir eine ganze Zeit nur Spielsache bei eBay.
00:18:40: Kasten, da findet sich wieder.
00:18:45: Ja, da passt meine Frau aber auf, dass es nicht überhanden nimmt.
00:18:47: Nicht überhanden nimmt.
00:18:48: Ja, ja.
00:18:48: Du gehst ja jetzt noch auf Tour mitunter, mit deinen Puppen.
00:18:51: Habe ich jetzt erst neulich, ich glaube vor zwei Tagen gelesen.
00:18:54: Jetzt geht es dann wieder los oder für dich?
00:18:55: Ja, wir sind so permanent immer so ein bisschen unterwegs.
00:18:58: Wir machen nie so eine Riesentour, dass wir sagen, jetzt sind wir irgendwie
00:19:00: jetzt zwei Monate auf der Straße.
00:19:02: Aber wir sind immer wieder regelmäßig irgendwie unterwegs und spielen
00:19:07: immer so an Wochenenden und so mit dem Kastenhaft zusammen.
00:19:09: Machen wir so ein Programm, was dann auch so eine Mischung ist aus
00:19:12: geskripteten Sachen und eben sehr viel Improvisation, wo wir also auch
00:19:17: selber nicht wissen, was wir da.
00:19:18: Aber da sieht man deine, ich sage jetzt mal Stars oder Puppen Stars.
00:19:24: Die hast du alle mit dem Gepäck.
00:19:26: Die habe ich alle im Gepäck.
00:19:27: Also da also die ganzen, unsere anfänglich erwachsenen Charakter.
00:19:31: Also wie weil die Zirkus fährt, Kaka-Lag, Traudel und all die sind dabei.
00:19:35: Und da machen wir halt auch tatsächlich mittlerweile dann das,
00:19:41: weil ich ja vorhin das Problem hatte, dass ich nicht wusste, wie bringe ich
00:19:44: der meine Puppen aus dem Fernsehen auf die Bühne?
00:19:46: Wir bringen dann einfach das ganze Fernsehen auf die Bühne.
00:19:48: Also wir machen es tatsächlich so, dass wir sehr viel mit Monitor und
00:19:51: mit Kameras arbeiten auf unsere Show, dass wir also eine Kamera auf der Bühne
00:19:56: stehen haben und die Leute können uns diesmal sehen, wie wir da stehen
00:20:00: und die Puppen über den Kopf halten.
00:20:01: Und dann haben wir halt so große Monitor rechts und links stehen, wo man
00:20:05: dann das Kamerabild sehen kann.
00:20:07: Das heißt, die Leute können sich immer entscheiden, wollen sie
00:20:09: wollen sie Fernsehen gucken oder wollen sie in der Mitte der Bühne das
00:20:12: mehr gegen oft sehen.
00:20:12: Ach krass, cool.
00:20:14: Ich wollte gerade fragen, wie ihr das macht, weil ich konnte leider
00:20:17: so eine Show noch nicht sehen.
00:20:18: Eben ob ihr alles dann erhöht habt und wir gesteht oder ob er eben auch
00:20:22: wieder unbequem irgendwo rum liegt.
00:20:23: Nee, in dem Fall stehen wir dann.
00:20:25: Also wir haben wir stehen vor den Leuten und halten die Puppen über den Kopf.
00:20:28: Also die sehen dann, das ist natürlich auch manchmal der Witz natürlich,
00:20:31: wie man sich da manchmal verrenkt oder wenn wir dann manchmal gibt
00:20:34: dann auch eine Figur, die wir dann zu zweit spielen, wo dann der eine die
00:20:37: Hände macht, der andere den Kopf und so.
00:20:38: Und das ist natürlich für Leute auch mal ganz interessant, die jetzt
00:20:42: vielleicht nicht so sehr im Puppenkosmos zu Hause sind, mal zu sehen, wie das
00:20:46: funktioniert.
00:20:46: Wir haben das mal bei einem Handpuppenstück gemacht, ein Stück
00:20:49: für Erwachsene 17, Blunt und Schaf, hier hätte ich so richtig
00:20:53: Casper, aber halt für Erwachsene und hatten dann irgendwann gedacht,
00:20:56: so komm in der zweiten Hälfte, machen wir vorne einfach mal die Verkleidung weg,
00:21:00: dass die Leute mal sehen, was da hinten dran so abgeht.
00:21:02: Und da hab ich mich am Anfang total tatsächlich beobachtet, gefühlt,
00:21:08: weil du überlegst dann auch selber, okay, wie stehe ich jetzt eigentlich da?
00:21:10: Und ich rate mir in der Nase oder.
00:21:12: Das ist ja das Ding.
00:21:14: Du kannst ja auch sonst hinkommen, wie du willst.
00:21:16: Und in dem Fall musst du dir gucken, doch hab ich doch ein frisches Hemd an
00:21:19: oder eine Rose.
00:21:20: Und überhaupt eine Rose an.
00:21:25: Weil natürlich jetzt, wenn du nur drehst und nicht zu sehen bist,
00:21:30: dann ziehst du dich natürlich auch manchmal so an, dass du einfach
00:21:32: natürlich auch bequem da unterwegs bist.
00:21:35: Also ich würde mich gerne häufiger mal ein Jackett tragen, aber
00:21:41: ist bei der Arbeit jetzt ungünstig.
00:21:44: Doch die Jogginghose.
00:21:45: Ja, da musst du dann doch gucken, dass du irgendwie bewegliche
00:21:47: Art, aktive Kleidung trägst.
00:21:49: Und gleichzeitig merke ich trotzdem, dein Herz schlägt auf jeden Fall für TV.
00:21:53: Ich glaube gegen Bühne würde es das nicht ganz eintauschen.
00:21:55: Wollte.
00:21:55: Was weiß ich nicht.
00:21:56: Ich liebe beides tatsächlich sehr.
00:21:58: Also ja, momentan bin ich tatsächlich sehr viel fürs Fernsehen im Einsatz.
00:22:04: Aber ich schließe das auch nicht aus.
00:22:06: Das wird sich auch nicht ewig.
00:22:08: Da werde ich auch nicht ewig sein, sondern ja, also wenn man das eine macht,
00:22:13: freut man sich wieder auf das andere und umgekehrt.
00:22:15: Ja, ja, ja.
00:22:16: Hat alles eine Frage.
00:22:17: Wie siehst du so die Entwicklung in Zukunft als Popenspiel im Fernsehen?
00:22:20: Wird es noch Bestandteil berechtigt sein oder siehst du da irgendwie,
00:22:24: dass du sagst, weißt nicht, wie sich das entwickelt?
00:22:26: Ja, das weiß man nie.
00:22:27: Also es gibt jetzt, es gibt natürlich immer so Wellen.
00:22:30: So gerade jetzt, was so die Abendunterhaltung betrifft.
00:22:33: Also es gab mal so eine Zeit, da waren wir wirklich, da gab es extrem viel.
00:22:37: Da war das einfach angesagt.
00:22:38: Da war das dann der heiße Scheiß.
00:22:39: Da haben wir dann auch die, weil die Show gemacht, dann kamen doch diese
00:22:42: Popensstars Geschichte.
00:22:43: Also da kam auch relativ viele andere Firmen.
00:22:47: Dann ist es immer so, wenn eine Sache funktioniert, dann kommen sie ja
00:22:49: plötzlich alle und wollen es dann machen.
00:22:51: Und dann passiert das dann manchmal, das ist dann natürlich, dass dann die
00:22:55: Kurve irgendwann da unten geht, weil dann viele dann auch ankommen und dann
00:22:58: passiert irgendwas, was nicht so gut funktioniert.
00:22:59: Dann kommt der nächste und sagt, das hat nicht funktioniert, die Puppen
00:23:03: funktionieren nicht im Fernsehen.
00:23:04: So und dann glauben es alle und dann ist man erst mal weg.
00:23:07: Bis man dann wieder langsam irgendwo mal wieder eine Kleinigkeit macht
00:23:10: und dann geht das wieder nach oben und so.
00:23:12: Also das wechselt immer so.
00:23:13: Jetzt gerade so.
00:23:14: Es ist immer so im Mittelbereich, würde ich mal sagen.
00:23:17: Ist nicht mehr ganz so schlimm wie vor ein paar Jahren.
00:23:19: Aber wir sind auch gerade nicht so ganz gefragt da oben.
00:23:21: Im Kinderbereich läuft es eigentlich ganz gut.
00:23:24: Ich glaube auch Puppen werden immer irgendwo im Fernsehen sein.
00:23:27: Also natürlich guckt man natürlich mit Schrecken drauf auf all
00:23:31: den computeranimierten Kramen und KI und was weiß ich, was uns alle die Jobs
00:23:35: wegnehmen will.
00:23:36: Aber ich glaube trotzdem, dass so eine Puppe nicht tot zu kriegen ist.
00:23:40: Wenn man sich mal so anguckt, seit es dem das Fernsehen gibt, gibt es irgendwelche
00:23:44: Figuren, die da drin rumhüpfen.
00:23:46: Und ich glaube, das wird auch immer so sein, weil es einfach auch so eine Sache ist.
00:23:50: Ja, die das hat was.
00:23:52: Das ist so was haptisches, das begreifen die Menschen, das begreifen die Kinder.
00:23:55: Ich mein, du kannst auch ein Kind wird immer irgendwie ein Teddybären,
00:23:59: Stofftier oder irgendwas im Arm halten und wird nicht irgendwann nur noch
00:24:02: ein iPad und dann hoffentlich zu buschen benutzen.
00:24:05: Sondern ich glaube dieser Drang, den haben wir in uns da irgendwie etwas
00:24:11: anzufassen und das wird sich dann auch im Fernsehen so halten.
00:24:16: Denke ich mal.
00:24:17: Wenn es halt nur im Sandmännchen ist.
00:24:19: Absolut. Was es ja schon lange, lange gibt, was ich schön finde.
00:24:22: Auch schon.
00:24:23: Das steht ja seit.
00:24:24: Ja, vielleicht abschließend an dich, Martin, erst mal vielen Dank, dass du
00:24:28: überhaupt uns die Chance gibt, dass wir dich hier in Köln besuchen dürfen.
00:24:31: Ich denke vielleicht noch für alle, die jetzt hier einschalten und sagen, was
00:24:34: können wir denn von dir noch lernen oder mitnehmen?
00:24:36: Das klingt jetzt so weise oder altweise.
00:24:38: Nur, was würdest du jetzt wirklich
00:24:39: jungen Puppen oder Figuren, Spielern mitgeben und Spielern mitgeben, die auch
00:24:43: in diese Fernsehwelt eintauchen wollen?
00:24:45: Lernet was gescheites?
00:24:46: Lernet was gescheites?
00:24:47: Einfach anderes. Geht weg, nimm mir nicht den Job weg.
00:24:49: Ansage hier. Jawohl.
00:24:53: Das ist immer schwierig.
00:24:55: Also, weil tatsächlich muss ich da so, so, so, so, so tante ich da herkommen und
00:25:00: sagen, um Gottes Willen, werden bloß nicht Puppenspieler im Fernsehen.
00:25:04: Aber das ist natürlich Blitzin.
00:25:06: Aber es ist halt natürlich jetzt nicht so ein.
00:25:09: Es ist kein Job, wo ich sagen kann, da, da habt ihr, da habt ihr
00:25:13: ihr Leben lang was damit zu tun oder da werdet ihr eure Miete von bezahlen
00:25:17: können. Ich habe das Glück, dass es bei mir ganz gut läuft, dass ich
00:25:20: vielleicht auch dadurch, dass ich so eine eigene Firma hier so
00:25:23: aufgebaut habe und so ein paar Sachen halt gemacht habe und mich auch
00:25:27: ein bisschen breit aufgestellt habe, dass ich ganz gut durch die über die
00:25:30: Runden komme damit.
00:25:31: Aber ja, ich glaube, wichtig ist, dass man sich vielleicht ein bisschen
00:25:36: streut, eben sich nicht nur zu sehr auf eine Sache verlässt, eben
00:25:40: ich glaube auch gerade diese Mischung, dass man eben auch im Theater
00:25:43: agieren kann oder eben in anderen Bereichen sich irgendwie noch
00:25:46: ein bisschen austoben kann. Tut der Sache immer ganz gut.
00:25:49: Also so ein bisschen so eine Vielfalt.
00:25:50: Ich glaube, das ist bei dir ja auch so.
00:25:52: Machst Fernsehen, du machst Film, du machst Theater.
00:25:53: Also ich glaube, von einer Sache alleine.
00:25:56: Schwierig.
00:25:57: Wäre es blöd, aber gerade diese Mischkalkulation.
00:25:59: Da muss doch nur wieder was kommen, die Corona oder so.
00:26:01: Und da war es wirklich so.
00:26:02: Also wenn ich jetzt dann nur dieses eine gemacht hatte, wäre ich weg gewesen.
00:26:05: Ich habe ich habe in der Geschichte als wie, glaube ich, die vorletzte Show
00:26:11: live Show irgendwie entwickelt haben.
00:26:13: Da saß ich mit dem Karsten Haftke zusammen und haben so ein bisschen
00:26:16: gebränzt und ich glaube, er wollte erst nicht so richtig und er sagte noch so
00:26:20: zu mir, ja, müssten wir denn überhaupt noch so eine Bühne Show machen.
00:26:25: Und dann habe ich eben so richtig den habe ich eben so die Levitten gelesen.
00:26:29: Hör mal zu.
00:26:31: Irgendwann wird uns das Fernsehen nicht mehr wollen.
00:26:32: Irgendwann scheiten die uns hinten aus und dann sind wir weg vom Fenster.
00:26:35: Dann wird das Wussel wird nicht ewig laufen.
00:26:37: Jan-Henry wird auch irgendwann zu Ende sein und dann haben wir nichts mehr.
00:26:40: Das einzige, was wir haben, ist das Theater und das können wir immer machen.
00:26:43: Wir können immer auf die Bühne.
00:26:44: Wir können immer jederzeit eine Show machen.
00:26:46: Habe ich ihm richtig zusammengeschissen und dann kam Corona.
00:26:49: Das war genau das Umgekehrte.
00:26:51: Es macht natürlich, wir konnten nichts mehr machen auf der Bühne.
00:26:54: Es ist aber alles weg.
00:26:55: Alles, was wir nur noch hatten, war das Fernsehen.
00:26:57: Genau, so was war mir auch schon.
00:26:58: Ja gut, ich meine, da steckt man da drin.
00:27:00: Das ist natürlich Umstände.
00:27:01: Aber ich denke schon, wie du sagst, diese Sicherheit, sich da in dieser Breite
00:27:05: aufzustellen, macht durchaus Sinn.
00:27:07: Weil Fernseh wissen wir alle, ja, die dann ändern sich vielleicht irgendwelche
00:27:10: Produktionen, dann ändert sich irgendwie jemand, der dafür verantwortlich ist.
00:27:13: Er findet es plötzlich gut oder blöd oder wie auch immer.
00:27:15: Man muss damit rechnen, dass es unberechenbar ist.
00:27:17: Und man muss halt so flexibel sein, dass man auch notfalls noch ein Plan B
00:27:21: im Ärmlichen hat.
00:27:22: Und so und ich habe das früher schon immer, ich habe immer so gedacht, was
00:27:26: passiert, wenn man mal die Hand amputiert wird?
00:27:28: Dann, dann oder irgendwie sowas.
00:27:30: Dann kann ich immer noch, dann kann ich immer noch sprechen und synchronisieren.
00:27:33: Was passiert, wenn mir der Hals durchgeschnitten wäre?
00:27:36: Okay, dann habe ich immer noch, dann kann ich immer noch mit den Füßenmalen
00:27:38: erlernen. Also ich versuche da immer, mich auf alle.
00:27:41: Westcase. Auf alle schlüpsten Situationen.
00:27:43: Da gibt es so Figurnteater, Lehrbücher und da habe ich ganz oft, da gibt es so
00:27:46: eine alte Zeichnung, so von Invalidenpuppen, Theater.
00:27:50: Weißt du, was du alles machen kannst?
00:27:51: Du kannst in dem Rollstuhl hockst, wie den Theater auf
00:27:53: einen kranken Backbett bauen kannst und so Zeug.
00:27:56: Total verrückt. Ja, klar.
00:27:59: Weil das ist ja durchaus gar nicht unberechtigt.
00:28:01: Ja, was passiert? Wir haben es ja auch darüber gehabt, wenn wir krank werden
00:28:04: und es geht die Stimme weg zum Beispiel.
00:28:05: Auch da muss ich ja überlegen, was mache ich dann?
00:28:07: Naja, aber da kann man ja eben zum Beispiel sagen, okay, ich kann aber auch gut
00:28:10: Texte schreiben, ob ich diese an einen Mann zu bringen oder so.
00:28:12: Also irgendwas, das tut immer gut.
00:28:15: Also grundsätzlich finde ich es ja auch toll, dass es Nachmuchs gibt.
00:28:17: Also manchmal, wir sind ja auch immer ein bisschen verzweifelt manchmal,
00:28:21: weil es tatsächlich die Fernsehpuppenspieler-Landschaft ist jetzt dünn gestreut.
00:28:26: Also wir sind ja jetzt nicht so viele in Deutschland zumindest, die das machen.
00:28:31: Und natürlich guckt man sich dann immer wieder oben und freut sich dann auch,
00:28:37: wenn man mal wieder neue Kollegen trifft oder jemanden neues findet
00:28:40: oder neues Talent ausmacht.
00:28:41: Ich habe jetzt gerade jemanden irgendwie so ein bisschen ausfindig gemacht,
00:28:44: so einen jungen aufstrebenden Kollegen, der ganz am Anfang ist, wo ich immer so
00:28:49: jetzt schon weiß, dass der super ist und dass der da seinen Weg machen wird
00:28:53: und versucht ihn auch so ein bisschen zu unterstützen und so und den irgendwie mal
00:28:58: zu weiter zu empfehlen oder auch bei mir was machen zu lassen und so.
00:29:01: Also das ist dann schon toll, wenn man merkt, vielleicht auch das,
00:29:05: was man selber macht, inspiriert jetzt junge Menschen, dann auch so in so eine Richtung zu gehen.
00:29:10: Toll, also ich glaube an der Stelle Martin, vielen, vielen Dank, dass wir heute
00:29:16: da mal einblicken durften in dein Universum sozusagen, in dein Weg und auch
00:29:21: in deiner Art und Weise, was für dich wichtig ist, wie du Puppen ins
00:29:25: zum Leben erwecken lässt und auch natürlich wie die Welt des Fernsehs
00:29:28: damit für dich sich aufgebaut hat und wie du heute da drin bewegst.
00:29:32: Und ich denke, es ist wirklich ein Mutmacher oder in der Hinsicht ein
00:29:35: ja, ein Lichtblick auch für junge Nachwuchskünstlerinnen und Künstler,
00:29:39: dass das schon auch ein Thema ist, wo wir uns alle drüber freuen.
00:29:42: Aber nicht zu sehr.
00:29:43: Nicht zu sehr, ja, natürlich.
00:29:45: Ganz genau.
00:29:45: Bitte nur in Maßen, ja.
00:29:47: Ja, ansonsten danke dir, dass wir bei dir zu Gast sein durften.
00:29:51: Ich denke, Carsten, das war auch für dich ein besonderes Erlebnis hier heute in Köln zu sein.
00:29:55: Ich ziehe jetzt hier ein, denn den Kopf habe ich schon dabei.
00:29:56: Du bleibst hier direkt.
00:29:59: Ja.
00:30:01: Ich brauche gar nicht viel.
00:30:02: Nee, okay.
00:30:04: Ich habe auch nicht viel.
00:30:06: Das passt.
00:30:08: Danke dir, Martin, und danke, dass wir in Köln zu Gast sein durften.
00:30:11: Wir hoffen natürlich, alle, die hier einschalten, ja,
00:30:13: können ganz viel mitnehmen.
00:30:14: Wenn ihr noch mehr von Martin reinen wollt, dann können ihr natürlich live
00:30:17: sehen, ihr könnt in den Fernsehschuss sehen und in deinem eigenen Podcast Format
00:30:20: können wir dich auch hören.
00:30:22: Puppkultur, das ist die Konkurrenzveranstaltung zu diesem.
00:30:24: Nein, wir haben schon viel Werbung gemacht.
00:30:26: Ja, ich habe für euch.
00:30:27: Nein, nein, wir funktionieren hier alle gut nebeneinander.
00:30:30: So, also da könnt ihr auch einhören.
00:30:31: Da erkläre ich, da rede ich dann über andere Figuren als über meine.
00:30:34: Du gehst ja da sehr auch in die Tiefe, ne?
00:30:36: Also wer da noch etwas mehr rein will, wie hier im Puppentrat für Anfänger,
00:30:40: da ist bei dir noch mehr aufgehoben.
00:30:41: Für mich ist der fortgeschritten.
00:30:42: Ja, der fortgeschritten, was genau.
00:30:44: In diesem Sinne, vielen, vielen Dank und alles Gute.
00:30:47: Danke fürs Einschalten hier wieder bei Fiese, Madende und Er.
00:30:49: Und ich glaube, wir dürfen echt gespannt sein.
00:30:51: Wir haben noch was hier in der Pipeline und wir haben tolle Menschen,
00:30:55: die wir hinter oder vor das Mikrofon je nach Betrachtungswinkel bekommen.
00:30:58: Und an dieser Stelle.
00:30:59: Manchmal wollen die auch gar nicht, da singen wir sie einfach.
00:31:01: Geht auch.
00:31:01: Genau.
00:31:02: So wie mich.
00:31:03: Ich habe mal auch gezwungen.
00:31:04: Alkohol geht auch manchmal gut.
00:31:06: Ja, dann freue ich mich.
00:31:09: Oder kuchen.
00:31:10: Mache mal die Flasche auf jetzt.
00:31:11: Macht's gut, bis dann.
00:31:12: Tschüss.
00:31:13: Tschüss.
00:31:13: Und jetzt unser Abschlusszitat von Körmet den Frosch.
00:31:16: Hier ist das einfache Rat.
00:31:19: Sei immer du selbst und nehm die selbst nicht zu ernst.
00:31:23: Und hüte dich vor Ratschlägen von Experten, Schweinen und Abgeordneten.
00:31:28: In dem Sinne. Tschüss.
00:31:30: Das war's.
00:31:42: Das war's.
00:31:43: Das war's.
00:31:44: Das war's.
00:31:45: Jetzt ist Schluss.
00:31:46: Mit fiese Madente und Ehe und Schalten Sie auch das nächste Mal.
00:31:55: Bitte wieder ein unbedingt.
00:31:58: Und unbedingt.
00:32:00: Tschüss.
00:32:01: Tschüss.
00:32:02: Tschüss.
00:32:03: Tschüss.
00:32:04: Danke schön.
00:32:06: Danke schön.
00:32:12: [MUSIK]
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