Am Anfang steht ein Titel & in Szenen verlieben ...

Shownotes

Harald Richter ist freiberuflicher Regisseur aus Erfurt und ganz aktuell auch Regisseur des neuen Stückes "Der Brandner Kaspar & das ewige Leben", welches im Oktober seine Premiere feiern wird. Harald nimmt uns mit in die spannende Welt rund um die Regie für ein Stück und wir erfahren mehr über die jahrelange Zusammenarbeit mit dem Theater FIESEMADÄNDE.

Seit fast 20 Jahren ist er als Regisseur mit seiner Erfahrung in Open Air-Theatern und historischen Stoffen somit nicht mehr an der Seite von FIESEMADÄNDE wegzudenken.

Harald Richter ist aus vielen Inszenierungen bereits bekannt, unter anderem vom Kabarett "Die Arche" sowie für den Erfurter Theatersommer, für den er ebenso tätig war.

Puppentheater überwältigte ihn sehr schnell und so entdeckte er seine Leidenschaft zu dieser Bühnenkunst. Von der ersten Idee bis zum fertigen Stück: Harald eröffnet uns die Welt seiner Arbeit eindrucksvoll von der ersten Inspiration bis zum fertigen Stück. Er nimmt uns mit in die einzelnen Phasen der Entstehung eines Stückes und ist dabei besonders begeistert von der Kombination des Handwerks mit der künstlerischen Inspiration, die zusammen diese eine kleine Welt erschaffen.

Harald setzt den Rahmen und das Bild wird zusammen gemalt.

Was das genau heißt und welche Überlegungen hinter der Entstehung eines Stückes stecken, das erfahren wir in der aktuellen Folge direkt von Harald Richter.

Viel Spaß mit dieser spannenden Folge und mit der Erfahrung und Expertise von Harald Richter bei FIESEMADÄNDE On Air!

Weitere Informationen rund um das Theater FIESEMADÄNDE findet ihr auf der **offiziellen Webseite: ** www.fiesemadaen.de

Instagram: @theaterfiesemadaende

Transkript anzeigen

00:00:00: Herzlich willkommen bei Fies, Madende und er, Puppentratsch für Anfänger.

00:00:04: Ich begrüße den Adrian vor mir.

00:00:06: Ja, und ich begrüße dich.

00:00:07: Hallo, Carsten. Ich freue mich.

00:00:08: Wir haben hier wieder eine weitere Folge.

00:00:10: Heute haben wir ja was Besonderes im Gepäck, nämlich den Regisseur von eurem

00:00:14: aktuellen Stück. Genau, denn Harald Richter aus Erfurt, der macht gerade

00:00:19: aktuell Regie bei uns bei dem Stück der Brandner Car Spa und das ewige Leben.

00:00:24: Und ja, ich glaube, ich glaube tatsächlich, es ist mein Lieblingsregisseur.

00:00:29: Wir haben eben nicht nun auch schon viele, viele Jahre Zusammenarbeit, aber da wird

00:00:33: bestimmt nachher noch was zu sagen.

00:00:35: Definitiv. Er wird uns auch von seinem Weg verraten, wie überhaupt dazu.

00:00:38: Kramregisseur zu werden.

00:00:39: Er nimmt uns mit, was so seine Aufgabenbereiche sind.

00:00:42: Und warum er ausgerechnet bei mir endete.

00:00:43: Warum er bei dir endete, genau.

00:00:45: Wo er endete.

00:00:46: Verendete. Und welche Rolle er vor allen Dingen jetzt auch in eurem neuen

00:00:50: Stück spielt. Also da dürfte er ganz gespannt sein.

00:00:52: Er blautert da aus dem Nähekästchen.

00:00:53: Ein spannender Mensch und wirklich interessant, welchen Weg er schon alles,

00:00:58: was er da schon alles erlebt hat, was er hinter sich hat.

00:01:00: Also da dürfen wir ganz gespannt sein.

00:01:02: Lohnt sich. Hört zu.

00:01:03: Also viel Spaß.

00:01:04: Einschalten. Viel Spaß.

00:01:05: Fiese Madende

00:01:12: Oben ihr

00:01:14: Puppen trage

00:01:17: Für Anfänger

00:01:19: Und jetzt, jetzt, jetzt geht's los.

00:01:25: Ja, viel

00:01:27: Spaß.

00:01:29: Spass.

00:01:32: Fiese Madende on Air Puppen Drage für Anfänger und ich habe hier heute vor

00:01:41: mir sitzen, den Harald Richter. Harald Richter ist freiberuflicher

00:01:44: Regisseur aus Erfurt.

00:01:46: Ist in Erfurt sehr viele Jahre tätig gewesen, nämlich seit 2000.

00:01:50: Seit 2000 habe ich über dich recherchiert.

00:01:52: Harald, du bist aus vielen Inzzenierungen bekannt, wie ich von dir herausfinden

00:01:57: unter anderem vom Kabarett die Aiche sowie für den Erfurter Theater Sommer.

00:02:01: Was zutätig? Hallo Harald.

00:02:03: Jetzt möchte ich dich natürlich mitnehmen.

00:02:04: Was hast du denn hier jetzt ganz genau mit Fiese Madende on Air zu tun?

00:02:09: Ja, hallo erst mal.

00:02:10: Ich arbeite mit dem Theater Fiese Madende schon seit fast 20 Jahren zusammen.

00:02:16: Und zwar lief der Kontakt über die Marotte, Marotte Figur und Tarte in Karlsruhe.

00:02:22: Die suchten ein Regisseur, der Erfahrung hat mit Open Air Theater und mit historischen

00:02:30: Stoffen. Das hatte ich in Erfurt schon gemacht.

00:02:33: Und da passte das dann ganz gut.

00:02:36: Es gab dann eine Zusammenarbeit zwischen dem Kulturamt Etlingen, der Marotte und mir.

00:02:43: Und da sind Karsten Littrich vom Figur und Theater Fiese Madende und ich uns über den Weg gelaufen.

00:02:50: Ja, und da ist die erste Geschichte entstanden, die Etlinger sagen bei Nacht.

00:02:56: Also Etlinger Stoffe.

00:02:59: Sagenhafte Geschichten aus der Historie oder aus der sagenhaften Historie der Stadt,

00:03:05: die wir zusammen mit dem Puppenbauer Matthias Hänsel

00:03:09: ja optisch aufgebaut haben und zum Leben erweckt.

00:03:14: Und die Sachen kann man bis heute noch sehen.

00:03:17: So Karsten Littrich, alias Mirko Sommer, Mitarbeiter der

00:03:22: Stadtreinigung, Abteilung, Parapsychologie führt die Gäste an

00:03:27: interessante Orte in der Stadt und erzählt ihnen

00:03:31: Dinger aus der Vergangenheit.

00:03:33: Ja, jetzt hast du ja schon erwähnt, du hast dich so beim

00:03:36: Thema Bühnenwerk verschrieben als Regisseur.

00:03:38: Wie findet man da interessiert mich einfach die Nische?

00:03:41: Also wie komme ich als Regisseur und sage jetzt meine Welt wird das Bühnenwerk?

00:03:46: Also Bühnenwerk jetzt auch in Bezug auf Puppen.

00:03:50: Naja, das sind immer viele Zufälle, dass man so

00:03:54: zueinander kommt.

00:03:56: Ich bin in Erfurt zum Puppentheater gekommen durch meine Frau Christiane Weidringer,

00:04:00: ist auch eine Puppenspielerin.

00:04:02: Ich bin selber, komme vom Schauspiel her, also hab

00:04:06: Schauspielregie studiert und als solcher Schauspielregisseur auch erst mal angefangen.

00:04:12: Und du hast es vorhin schon gesagt, ich habe viele Kabarett gemacht.

00:04:16: Also im weitesten Sinne Kleinkunst, wobei das immer so klein klingt.

00:04:20: Aber das ist, sagen wir mal, die

00:04:22: die Theatersparte, die eben

00:04:25: ja nicht die ganz großen Bühnen bedient, sondern Spezialformate auf die Bühne bringt.

00:04:31: Und und da ähneln sich Kabarett, Puppenteater und und vielleicht ähnliche

00:04:37: Dinge, da gibt es also eine riesen Bandbreite von Möglichkeiten.

00:04:43: Und da bin ich aber durch die Kabarett-Erfahrung dieser Puppenwelt gar nicht so

00:04:49: fremd gewesen.

00:04:50: Und ja und und als ich es zum ersten Mal Puppenteater gesehen habe, war ich auch

00:04:56: überwältigt von der ja von der Bildgewalt, was da so möglich ist durch Puppen,

00:05:03: durch ja Bühnenbilder auch und durch all die Möglichkeiten, die man formal

00:05:10: gegeben hat oder in den Händen hat, um eine Welt darzustellen, wo

00:05:17: wo man sonst natürlich eine Riesenbühne braucht, aber das geht eben auch im

00:05:21: Miniaturformat und das hat mich auch von Anfang an schon sehr überzeugt.

00:05:26: Und ich bin bis heute froh und glücklich mit diesem Metier arbeiten zu können.

00:05:32: Jetzt sind wir ja der Puppentrat für Anfänger hier.

00:05:34: Deswegen möchte ich alle auch mit hier an Bord nehmen, die vielleicht noch gar

00:05:38: nichts zu dem Bereich großartig gehört haben.

00:05:40: Du hast jetzt schon gesagt, das begeistert dich, dass du auch im kleineren

00:05:43: Rahmen schon eine wahnsinnig große Welt eröffnen kannst, die sonst wahrscheinlich

00:05:47: nur auf einer größeren Bühne möglich sind.

00:05:49: Nimm doch mal alle, die jetzt hier einschalten gerne mit.

00:05:52: Wenn jetzt du als Regisseur tätig wirst für ein Stück.

00:05:55: Ich sage mal von der ersten Idee vom ersten Prozess, was geschieht, dann nimm mal alle

00:05:59: mit auf diese Reise, die ja da wirklich auch, wie du sie beschreibst, bis hin zur Bühne

00:06:04: abläuft.

00:06:06: Also am Anfang steht ein Titel.

00:06:11: Ich, also wir arbeiten ja momentan gerade am Brandener Kasper, aber vielleicht lasse

00:06:16: ich den mal noch außen vor, weil Kasten nachher darüber noch was erzählt.

00:06:22: Reden wir mal jetzt, was ich vor nicht allzu langer Zeit mit meiner Frau

00:06:27: Christiane gemacht habe, ist der kleine Prinz.

00:06:29: Und da steht am Anfang erst mal der Titel und die Geschichte.

00:06:33: So und dann gibt es eine Phase,

00:06:37: die darin besteht, dass man nach einer Inspiration sucht oder sie vielleicht auch

00:06:43: hat oder bekommt, wie man das umsetzen könnte.

00:06:47: Und Christiane ist oft diejenige, wenn wir

00:06:51: zusammenarbeiten, die so eine Grundidee entwickelt und sie hatte dann die Idee,

00:06:55: dieses Universum des kleinen Prinzen mit Schirmen grundsätzlich darzustellen und

00:07:00: auf Fahrrad. Und das ist dann so in die Ausgangsposition erst mal zu sagen, so

00:07:04: jetzt haben wir Fahrrad, wir haben Schirme und wir haben natürlich die Figuren

00:07:09: aus der Geschichte.

00:07:10: Und jetzt

00:07:12: geht dann der nächste Schritt, aus diesen Inkredenzen wirklich Puppen herzustellen

00:07:18: und eine Bühne zu entwerfen, die bespielbar ist und dann eine kleine Welt aufzubauen,

00:07:23: in der der kleine Prinz plötzlich unterwegs sein kann.

00:07:27: Und also in Form eben dieser Schirme, die dann die verschiedenen Planeten darstellen

00:07:32: und ja, wo man auch aufgrund dieser Mobilität dann

00:07:39: so eine neue Welt schaffen kann, dadurch dass das Fahrrad, das steht mobil auf der

00:07:43: Bühne und lässt sich auch betätigen, also die Pedale kann man treten.

00:07:49: Und dass das durch eine Übersetzung gibt es dann auch noch Dinge, die sich dann wiederum

00:07:55: drehen und sichtbar sind, also dann drehen sich auch Planeten und so kann man auch

00:07:59: verschiedene Effekte herstellen.

00:08:01: Und das zeigt dann auch schon, dass immer Handwerk

00:08:06: und künstlerische Inspiration miteinander verbunden sein müssen und dann schaffst du

00:08:12: so eine kleine Welt oder ich will die

00:08:17: Etlinger sagen nochmal, zitieren, da haben wir eben auch immer nach einer mobilen

00:08:23: Variante gesucht, unsere Bühne sozusagen durch die Stadt mitnehmen zu können.

00:08:27: Und da haben wir in der ersten Variante so eine Art

00:08:32: kleinen Müllwagen, wie man sie manchmal auch kennt, da steht ein Mülleimer drauf

00:08:35: und der kann aufgeklappt werden, dann kommt dann eine Puppe raus.

00:08:38: Eine Handklappmaule Puppe, die so wie man sie vielleicht aus

00:08:42: der Muppet Show kennt, also das Maul ordentlich aufmachen kann und sprechen kann.

00:08:47: Natürlich durch den Spieler.

00:08:50: Und dann kann man mit diversen verschiedenen Objekten oder

00:08:56: auch Schattenspiel oder

00:09:00: anderen kleineren Puppen eben immer eine Welt für sich entwerfen und

00:09:05: die Zuschauer dann immer in irgendeine

00:09:09: Geschichte hineinziehen und ja, das ist die Chance

00:09:15: des Puppentheaters und des Arbeitens mit Objekten und Material.

00:09:21: So würde ich das mal nennen.

00:09:23: Das heißt, du setzt sozusagen den Rahmen und dann wird das Bild gemeinsam gemalt.

00:09:28: So würde ich jetzt mal übersetzen.

00:09:30: Das heißt auch, die Idee wird ja von dir

00:09:32: kreiert, was brauche ich für Puppen, wie sehen die aus oder wie sollten die rüberkommen?

00:09:36: Bestenfalls, was geschieht da?

00:09:38: Dann kommt der Puppenbauer natürlich ins Spiel, werden wir nachher auch noch in

00:09:42: nächsten folgen paar worte darüber hört eben was hinter diesem

00:09:48: auch Gewerkschteckt. Wie inwiefern setzt du den Rahmen gerade für die Puppen? Ist das schon ziemlich

00:09:52: klar von dir definiert, dass du sagst, ja so sehen die aus oder passiert das dann auch wieder im

00:09:56: weiteren Zusammenspiel? Da würde ich mal ein kleines Stück zurückgreifen und sagen, es gibt

00:10:02: durchaus verschiedene Regie-Style oder verschiedene Regisseursarten. Es gibt Regisseure, die kommen

00:10:10: mit einer fertigen Mappe, die haben sich eine komplette Konzeption erdacht oder eine Konzeption

00:10:16: entwickelt. Manche bauen auch selber Puppen, also die kommen dann mit einem kompletten fertigen

00:10:22: Stück, wo die Mitspieler dann eigentlich nur noch eingearbeitet werden müssen. Mein Herangehensweise

00:10:28: ist komplett anders. Also ich bereite mich inhaltlich natürlich auf so einen Stoff vor,

00:10:33: in dem ich das Stück lese oder die Geschichte, je nachdem was wir für ein Material haben, Filme

00:10:39: dazu sehe. Und dann geht es aber in das Team. Also speziell jetzt in unserer Zusammenarbeit,

00:10:45: das sind es dann Carsten und ich oder auch in der Dreierkombination Carsten Matthias und ich,

00:10:49: die zusammen nach Umsetzungsmöglichkeiten suchen. Manchmal hat Carsten meine Wege schon ein paar Grundideen

00:10:58: und sagt, das könnte ich mir vorstellen, dass wir hier diese Indianepuppenart nehmen. Es kann

00:11:03: aber auch wirklich in dieser Teamarbeit auch erst entstehen und dann gucken wir einfach zusammen,

00:11:10: was passt für die entsprechende Geschichte am besten und entwickeln die ganze Bildwelt dann

00:11:18: zusammen. So, das ist eigentlich meine favorisierte Art und Weise zu arbeiten. Das klingt jetzt so

00:11:24: unglaublich leicht. Du schnippst mit dem Finger, suchst dir deine Lieblingskollegen aus und dann

00:11:29: geht es los. Nimm uns mal mit zu dem Prozess, wie lange dauert denn so was? Bis zur ersten Idee von

00:11:34: dir vielleicht oder deiner Frau, wie du beschrieben hast, bis zum Tage so jetzt es premiere. Das kann

00:11:40: durchaus bis zu zwei Jahren dauern. Beim kleinen Prinzen waren es dann in der Tat wirklich zwei

00:11:44: Jahre vom ersten Entwurf bis dann zur Premiere. Aber bei unseren Sachen jetzt die Edlinger sagen

00:11:54: oder auch Brandner Kasper, der jetzt gerade ansteht, reden wir eigentlich meistens ungefähr von dem

00:12:00: Jahr. Das hat natürlich auch damit zu tun, dass so ein Jahr immer schnell vergeht und be deswegen

00:12:07: umso wichtiger auch vorher gut vorgeplant werden muss. Wann trifft man sich zu welchen Zwecken? Man

00:12:15: muss Probenzeiten dann auch reservieren. Aber es dauert eben auch seine Zeit von der ersten Idee,

00:12:22: die einzelnen Schritte durchzulaufen, konkreter zu werden, Entwürfe für die Figuren zu haben,

00:12:30: für die Bühne bis zur Umsetzung. Und dann kommt oft noch Musik dazu, die manchmal komponiert wird,

00:12:36: manchmal sind es auch Konserven, aber die müssen mal auch zusammensuchen. Und insofern ja, reden

00:12:42: wir eigentlich doch, wenn es einigermaßen gesund wachsen soll, von circa einem Jahr.

00:12:47: Ihr seid ja ungefähr jetzt so in der Phase 2 schon erfahren habe von wieviel Phasen?

00:12:54: Ja, von 3 bis 4 vielleicht. Also wir hatten eine Konzeptionsphase, das könnte man aber auch die

00:13:01: Nullerphase nennen, wo wir erstmal so ein bisschen noch am überlegen ist, welches Stück soll es

00:13:07: überhaupt werden. Und wenn schon eine Stück Idee da ist, dann ist noch die Frage, wer spielt mit,

00:13:14: in welchem Rahmen soll das stattfinden. Und dann gibt es die erste ganz wichtige Phase,

00:13:20: die oder richtige inhaltliche Phase, wo die Konzeption stattfindet, welche Figurenart,

00:13:26: wie soll das Ganze umgesetzt werden. Ja, und dann wird es auch schon konkret, weil dann geht es ja

00:13:33: schon in die Beauftragung, denn mit Matthias zusammen zu überlegen, wie können die Puppen

00:13:40: aussehen, in welche Richtung soll das gehen, welche Ebenen wollen wir haben, wollen wir große und

00:13:45: kleine Puppen haben oder so. Soll es eine Mischung werden, Ausschau und Puppenspiel,

00:13:51: soll es viel Musik geben oder wenig. Das sind dann die Fragen, die in dieser Konzeptionsphase

00:13:58: eigentlich gestellt und beantwortet werden müssen. Dann kommt die bei uns dann noch eine

00:14:05: Zwischenphase, nämlich den Text zu schreiben. Also es ist vielleicht auch Phase 2, wie auch

00:14:09: immer man es nennen will, wo sich auch vieles noch mal konkretisiert. Das machst du oder

00:14:14: macht ihr das zusammen? Karsten und ich machen das zusammen in unserem Setting hier. Und ich habe

00:14:20: auch die Erfahrung gemacht, also da gibt es auch wieder Leute, die schreiben am besten selber für

00:14:25: sich in der Kammer und das wird dann auch entsprechend gut, also weil sie das einfach für

00:14:30: sich machen müssen, aber ich arbeite lieber zusammen. Und wenn ich alleine bin, dann bin ich

00:14:35: uninspiriert, da kommt nicht viel bei raus und zusammen haben wir eigentlich bisher immer sehr

00:14:40: schöne Sachen auf die Reihe gebracht. Ich bin zuversichtlich, dass es das jetzt auch wieder

00:14:45: wird. Also von dem her, Harald, jetzt bist du immer so in der Endphase des Stückes,

00:14:48: quasi kurz vor Aufführung, kurz vor Premiere. Wie geht deine Funktion dann weiter, also in der

00:14:54: Livezeit, das heißt das Stück wird gespielt. Wie kann man sich deine Funktion als Regisseur

00:14:58: dann vorstellen vor Ort? Also das ist jetzt, würde ich vielleicht erst mal sagen, die Phase 3.

00:15:07: Wir stellen das Stück durch, das heißt wir haben jetzt die Bühne stehen, wir haben die Puppen da,

00:15:13: wir haben den Text und jetzt versuchen wir mit den beiden Spielern jetzt beim Brandner Kasper

00:15:20: ganz konkret die einzelnen Szenen durchzustellen. Das ist so ein Begriff, den wir immer verwenden.

00:15:26: Das heißt wir tun mal so, als würden wir das spielen, wir gehen in die Situation, wie könnte

00:15:31: das sein? Hier stehe ich hier und habe die Puppe dort und dann sagt die das und das. Das ist aber

00:15:36: erst mal so ein bisschen ein technisches Durchgehen, um zu schauen, ob die Bilder für die einzelnen

00:15:41: Szenen adäquat sind, ob die Bühne funktioniert, ob das auch sichttechnisch aufgeht. Sieht man,

00:15:47: alles ist hier, alles ja am richtigen Ort und dann geht es in die Phase 4, nämlich dann müssen die

00:15:55: Spieler den Text lernen, dann muss die Musik dazu kommen, dann müssen auch kleine Requisiten und

00:16:02: Details, was die Bühne angeht, noch angepasst werden und dann muss langsam alles in den Fluss

00:16:06: gebracht werden. Also das heißt wir schustern oder schneidern die einzelnen Szenen dann so

00:16:12: nach und nach zusammen und versuchen dann ein durchgestricktes Gewebe daraus zu machen,

00:16:18: das am Ende ein Gesamtkunstwerk entsteht. Wir haben uns ja auch schon davon im Vorgespräch

00:16:23: miteinander, dass deine Rolle ja auch darin liegt, das Publikum ein bisschen einzunehmen,

00:16:28: also zu überlegen, ich spiele jetzt für mich auch mal das Publikum, wie wirkt das auf das

00:16:33: Publikum, versteht das Publikum alles, wie wir das in dem Stück für uns so wollen und auch gedacht

00:16:39: haben. Das heißt darüber hinaus ersetzt du ja sozusagen auch erstmal einen Zuschauer,

00:16:44: also wirklich einen neutralen Zuschauer, der sagt okay verstehe ich jetzt das Stück, verstehe ich

00:16:48: was hier passiert und was muss gegebenenfalls optimiert werden. Genau, das ist so die große

00:16:54: Aufgabe, das ist ein Stück weit nennt man das auch Dramaturgie, Dramaturgie umfasst dann wieder

00:16:59: mehreres, aber das heißt im Grunde genommen eben auch darauf zu achten, dass das Stück interessant

00:17:06: ist und bleibt, dass es abwechslungsreich ist und aber eben auch nachvollziehbar, dass ich eben

00:17:12: als Zuschauer selbst wenn ich die Geschichte nicht oder wenig nur kenne, mich ohne vorkennt,

00:17:18: oder mit wenigen Vorgängnissen ins Stück setze und der Sache folgen kann und das ist meine

00:17:24: Aufgabe da immer wach zu bleiben und ja zu ja dafür zu sorgen, dass wir uns nicht selber in

00:17:32: die Pfanne hauen und uns in Szenen verlieben und die ganz toll finden, aber wir bewegen uns dann

00:17:39: vielleicht im schlimmsten Fall in der Blase, keiner weiß was die da machen eigentlich, also was ja

00:17:44: nicht allzu selten auch passiert und das ist immer die große Herausforderung. In Szenen verlieben

00:17:49: ich möchte ich nochmal mitnehmen Harald für das neue Stück, in welches Szene hast du dich besonders

00:17:53: verliebt oder verliebst du dich gerade? Also das ist natürlich schon einmal eine zentrale Szene im

00:18:04: Stück, die mir natürlich vorher die ich schon kannte, es ist die zentrale Szene in der der

00:18:11: Brandner Kasper und der Tod erst mal Schnaps trinken und dann Karten spielen und der Brandner Kasper

00:18:19: dem Tod eben ein paar zusätzliche Jahre abluckst und da ist schon der Moment wie der Tod so langsam

00:18:25: ein Schnaps nach dem anderen trinkt und langsam besorfen wird, das ist schon sehr lustig, aber es

00:18:32: ist auch die Szene etwas später dann in der die Enkelin des Brandner Kasper mit dem Tod tanzt

00:18:40: und das ist ein symbolisches Tanzen, also wir erzählen damit übersetzt eigentlich, dass sie

00:18:47: selber jetzt in der Szene stirbt, das ist auch sehr poetisch und tragisch, aber das geht einem auch

00:18:52: sehr zu Herzen, also vielleicht das nochmal, damit ist der Vorrat an Lieblings Szene noch nicht

00:18:58: erschöpft, aber ich muss auch dazu sagen, dass ich das Stück noch nicht so gut kenne, weil wir

00:19:03: erst am Anfang sind, da kommt noch einiges. Du darfst dich überraschen lassen, dass deine

00:19:07: große Liebe deine neue vielleicht so mit sich bringt. Harald, ich möchte mich bei dir bedanken

00:19:12: für den Einblick als Regisseur, wir werden ja noch mal was in der Kombination von euch drei

00:19:16: hören und da bin ich auch sehr gespannt, jetzt erst mal danke von deiner Hinsicht als Regisseur

00:19:21: des Stücks und deine Reise, wie die da aussehen wird in diesem Zuge der Zusammenarbeit, danke

00:19:26: dass du den Einblick gegeben hast und ich wünsch dir und trück euch ganz arg die Daumen,

00:19:29: wünsch dir viel Erfolg für das Stück, danke. Danke!

00:19:31: Ich kann auch noch einen anderen Lied tauschen.

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